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Institutionen der Integration Ratspräsidentschaft und ... - E-LIB

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Valentin Schrö<strong>der</strong> <strong>Institutionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> Anhang A-1<br />

tut. In den entsprechenden zwei Teilspielen ist es nur Gemeinsames Wissen, dass <strong>der</strong> Spieler –i<br />

die Typenzuordnung kennt <strong>und</strong> <strong>der</strong> Spieler i nicht. Aber auch hier kommt es für die Annahme<br />

eines etwaigen Angebots von Spieler –i durch den Spieler i auf die Vorstellung von Spieler i über<br />

den Typ von Spieler –i an. Diese Vorstellung von Spieler i ist dem Spieler –i wie<strong>der</strong>um unbekannt.<br />

Deshalb kann Spieler –i aus dem Wert ω i allein nicht erfahren, welches Angebot nach (3.7)<br />

<strong>der</strong> Spieler i annehmen wird. Deshalb lässt sich die Rubinstein-Verhandlungslösung hier nicht<br />

direkt anwenden. Im Unterschied zu <strong>der</strong> Situation, in <strong>der</strong> kein Spieler seine Opportunitätskosten<br />

offenbart, kann hier aber zumindest <strong>der</strong> Spieler –i die Angebote ausschließen, die für Spieler i<br />

unattraktiv sind. Dadurch weiß er, ob es überhaupt attraktive Angebote gibt. Ist letzteres nicht<br />

<strong>der</strong> Fall, dann lohnt sich für ihn die Aufteilung von Π nicht <strong>und</strong> ich gehe davon aus, dass er die<br />

Verhandlungen abbricht <strong>und</strong> dann beide Spieler unilateral handeln. Wenn es mindestens ein attraktives<br />

Angebot gibt, dann befinden sich die Spieler in einer ähnlichen Situation, wie <strong>der</strong> beidseitigen<br />

Nicht-Offenbarung. Aber diesmal kann <strong>der</strong> Spieler i nicht erwarten, dass für Spieler –i<br />

dessen Vorstellung über die Opportunitätskosten von Spieler i ein Rolle spielen, denn diese sind<br />

bereits Gemeinsames Wissen. Spieler i kann den Spieler –i also durch Verzögerungen nicht über<br />

seinen Typ täuschen. Deshalb gehe ich davon aus, dass Spieler i, wenn nur er seine Opportunitätskosten<br />

offenbart hat, sich durch Verzögerungen zumindest nicht besser stellt im Vergleich zu<br />

<strong>der</strong> Situation, in <strong>der</strong> kein Spieler seine Opportunitätskosten offenbart hat. Kommt es zur Verzögerung,<br />

dann kann <strong>der</strong> Spieler i also auch nur Auszahlungen erzielen, die höchstens so hoch sind,<br />

wie in dem Teilspiel, in dem kein Spieler sie offenbart – also höchstens ω i . Da ω i gleichzeitig seine<br />

geringstmögliche Auszahlung ist, gehe ich davon aus, dass es auch in diesen beiden Teilspielen<br />

zur Auszahlung von ω i für den offenbarenden Spieler kommt, falls Verzögerungen eintreten. Für<br />

den Spieler –i, <strong>der</strong> seine Opportunitätskosten nicht offenbart hat, kommt es durch eine Einigung<br />

nach Verzögerung von Spieler i dann zu einer Auszahlung, die größer ist als ω i , denn sein Discountfaktor<br />

ist größer als Null. Diese Auszahlung ist dann aber kleiner als x -i * in <strong>der</strong> ersten R<strong>und</strong>e,<br />

denn sein Discountfaktor ist kleiner als Eins. Deshalb ist es für Spieler –i nutzenmaximierend,<br />

sofort ein Angebot vorzulegen, das für beide Spieler optimal ist mit Blick auf die Vermeidung<br />

von Verzögerungen. Diesen Anreiz nehme ich in das Modell auf, indem <strong>der</strong> Spieler, <strong>der</strong> alle Opportunitätskosten<br />

kennt, dessen eigene Opportunitätskosten aber nicht Gemeinsames Wissen<br />

sind, die Wahl hat, entwe<strong>der</strong> die Verhandlungen sofort zu beenden (<strong>und</strong> damit unilaterales Handeln<br />

<strong>und</strong> die Auszahlungen ω i zu bewirken) o<strong>der</strong> noch ein einziges Angebot vorzulegen. Legt er<br />

dieses Angebot vor, dann kann <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Spieler dieses Angebot annehmen <strong>und</strong> es kommt zu<br />

einer entsprechenden Aufteilung von Π. O<strong>der</strong> er lehnt es ab, die Verhandlungen enden, die Spieler<br />

handeln unilateral <strong>und</strong> erhalten Auszahlungen in Höhe ihrer Opportunitätskosten. Da Ineffizienz<br />

in dem Modell nur durch Verzögerungen auftreten kann, kann das Resultat in den beiden<br />

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