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Institutionen der Integration Ratspräsidentschaft und ... - E-LIB

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Valentin Schrö<strong>der</strong> <strong>Institutionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> Kapitel 4<br />

Ist Spieler 1 vom Typ s, dann kann es sich für ihn lohnen, den Spieler 2 als Spieler vom Typ w zu<br />

behandeln. Aber auch hier wird er kein Angebot vorlegen, wenn es in seiner Vorstellung nicht<br />

ausreichend wahrscheinlich ist, das Spieler 2 vom Typ w ist. Für einen Spieler 1 vom Typ w lohnt<br />

es sich in einer Ultimatum-Situation dagegen generell, ein Angebot vorzulegen. Das liegt in dem<br />

Modell an <strong>der</strong> Festlegung <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Transaktionskosten auf einen so geringen Wert, dass es<br />

sich für Spieler vom Typ w immer lohnt, zu einer Einigung zu gelangen, wenn mit dieser Einigung<br />

<strong>der</strong> Kooperationsgewinn effizient verteilt wird, d.h. ohne Verluste durch Verzögerungen in<br />

den Verhandlungen. In einer Rubinstein-Situation kann dagegen kein Spieler so handeln, als breche<br />

er die Verhandlungen sofort ab, falls es zu keiner Einigung in <strong>der</strong> ersten R<strong>und</strong>e kommt.<br />

Welche <strong>der</strong> beiden Situationen vorliegt, hängt von dem Nutzen ab, den <strong>der</strong> Spieler in <strong>der</strong> Präsidentschaft<br />

erzielt, nachdem er ein Angebot abgegeben hat, d.h. nach Abzug <strong>der</strong> Transaktionskosten.<br />

Die Transaktionskosten fließen deshalb auch in das Kalkül <strong>der</strong> Spieler ein. Dadurch können<br />

Angebote erst dadurch im Gleichgewicht sein, dass durch ihre Vorlage Transaktionskosten anfallen.<br />

Ich zeige in Anhang A-2, dass es bei beliebigen Parameterausprägungen immer ein Intervall<br />

in p 2 gibt, wo es zu diesem Umschlagen von <strong>der</strong> Rubinstein- in die Ultimatum-Situation kommt<br />

(für diesen Effekt des "Burning Money" vgl. Benporath <strong>und</strong> Dekel 1992, Huck <strong>und</strong> Müller 2005,<br />

Myerson 1997: 193f., Tröger 2002). Es gibt aber kein solches Intervall, in dem beim Vorliegen<br />

einer Ultimatum-Situation eine Rubinstein-Situation eintreten kann.<br />

Je nachdem, ob eine Ultimatum-Situation o<strong>der</strong> eine Rubinstein-Situation vorliegt, <strong>und</strong> ob Spieler<br />

1 vom Typ w o<strong>der</strong> vom Typ s ist, ergeben sich so vier unterschiedliche Profile entlang <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Best-Response-Funktion von Spieler 1.<br />

Nun ist den Spielern zwar klar, ob sie sich in einer Ultimatum- o<strong>der</strong> in einer Rubinstein-Situation<br />

befinden. Aber sie wissen nicht, von welchem Typ <strong>der</strong> jeweils an<strong>der</strong>e Spieler ist. Nur ihre Vorstellungen<br />

darüber sind Gemeinsames Wissen. Entlang dieser Vorstellungen legt Spieler 1 nun<br />

dasjenige Angebot vor, das für ihn typen- <strong>und</strong> situationsgemäß optimal ist. Spieler 2 kann auf ein<br />

Angebot von Spieler 1 in <strong>der</strong> ersten R<strong>und</strong>e nur reagieren, indem er es entwe<strong>der</strong> annimmt o<strong>der</strong><br />

ablehnt. Er kann aber kein eigenes Angebot vorlegen.<br />

Wenn sich die Spieler in einer Ultimatum-Situation befinden, dann endet das Spiel in dieser ersten<br />

R<strong>und</strong>e auch generell. Befinden sie sich in einer Rubinstein-Situation, dann kann es im Gleichgewicht<br />

zu einer zweiten R<strong>und</strong>e kommen. Das geschieht immer dann, wenn ein Spieler 1 vom<br />

Typ w den Spieler 2 als einen Spieler vom Typ w behandelt, obwohl dieser vom Typ s ist, <strong>und</strong><br />

wenn ein Spieler 2 vom Typ s in <strong>der</strong> nächsten R<strong>und</strong>e noch ein Angebot vorlegen kann, das für<br />

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