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Institutionen der Integration Ratspräsidentschaft und ... - E-LIB

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Valentin Schrö<strong>der</strong> <strong>Institutionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> Kapitel 6<br />

zelnen Verhandlungsresultate Präferenzen hat, deshalb nicht nur unterschiedliche Vorhersagen<br />

über die Nützlichkeit dieser Resultate für die Kommission.<br />

Son<strong>der</strong>n diese Vorhersagen hängen zusätzlich davon ab, wie die genaue Reihenfolge <strong>der</strong> Abfolge<br />

von Großmächten <strong>und</strong> Kleinstaaten ist. Denn entlang <strong>der</strong> Interpretation des Präsidentschaftsmodells<br />

in Kapitel 5 bringt diese Reihenfolge durchaus unterschiedliche Vorhersagen für die Vorteilhaftigkeit<br />

<strong>der</strong> Inhaberschaft <strong>der</strong> Präsidentschaft gerade für die Regierungen von Kleinstaaten<br />

mit sich. Dann ergeben sich aber auch unterschiedliche Anreize für die Kommission bezogen auf<br />

den Zeitpunkt <strong>der</strong> Vorlage ihrer Initiativen <strong>und</strong> zum Effekt dieses Timing auf den Nutzen <strong>der</strong><br />

Kommission, je nach <strong>der</strong> Sequenz von Großmächten <strong>und</strong> Kleinstaaten im Amt zum Zeitpunkt<br />

<strong>der</strong> Entscheidung über eine Vorlage. Über viele Sachverhalte hinweg (wie bereits bei <strong>der</strong> Hypothesenbildung<br />

in Kapitel 5) lassen sich diese Anreize aus den Hypothesen zum Präsidentschaftsmodell<br />

ableiten. Das verdeutliche ich mit einer räumlichen Betrachtung, wie ich sie schon in Kapitel<br />

4 dargelegt habe.<br />

Wäre die Kommission vollkommen frei in ihrem Timing, dann könnte sie sich entlang <strong>der</strong> Hypothesen<br />

in Kapitel 5 immer die Präsidentschaftsperiode aussuchen, in <strong>der</strong> diejenige Regierung, mit<br />

<strong>der</strong>en Position die Kommission inhaltlich übereinstimmt, mit dem vorteilhaftesten Verhandlungsresultat<br />

rechnen kann. So einen Konstellation nenne ich einen „Konsens“ zwischen <strong>der</strong><br />

Kommission <strong>und</strong> dieser Regierung <strong>und</strong> entsprechend geht die Vorteilhaftigkeit einer Einigung<br />

für die Regierung mit <strong>der</strong> Vorteilhaftigkeit für die Kommission einher. Umgekehrt wäre es nicht<br />

nützlich für die Kommission, wenn es während <strong>der</strong> Präsidentschaft einer Regierung, <strong>der</strong>en Position<br />

von <strong>der</strong> Kommissionsposition weit entfernt ist, zu einer Einigung zum Vorteil dieser Regierung<br />

kommt. In solchen Fällen des „Dissenses“ zwischen <strong>der</strong> Kommission <strong>und</strong> einer Regierung<br />

hat die Kommission einen Anreiz, die Entscheidung im Rat über eine Einigung im entsprechenden<br />

Sachverhalts unter <strong>der</strong> Ägide dieser Regierung in <strong>der</strong> jeweiligen Konstellation nach den Hypothesen<br />

in Kapitel 5 gerade zu vermeiden.<br />

Entlang Hypothese 3, bei zwei aufeinan<strong>der</strong>folgenden Präsidentschaften von Regierungen <strong>der</strong><br />

gleichen Klasse, kommt es für die Kommission als Initiatorin nur darauf an, ob die Entscheidung<br />

im jeweiligen Sachverhalt getroffen wird, wenn eine Regierung im Amt ist, zwischen <strong>der</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Kommission Konsens besteht, gleichgültig welcher Akteursklasse die Regierung angehört. Für<br />

die Kommission lohnt es sich also dann nur, auf die Position <strong>der</strong> Regierungen zu achten. Die<br />

Machtverteilung ist aber gleichgültig.<br />

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