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Institutionen der Integration Ratspräsidentschaft und ... - E-LIB

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Valentin Schrö<strong>der</strong> <strong>Institutionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> Kapitel 4<br />

für ihn nützlicher. Vor dem ersten Spielzug wird für jeden Spieler durch einen Zufallszug festgelegt,<br />

ob er diese nützlichere outside option ausführen kann. Je<strong>der</strong> einzelne Spieler kennt das Ergebnis<br />

dieses Zufallszugs nur für sich selbst. Alle Spieler erhalten aber ein Signal über die Wahrscheinlichkeit<br />

p i , mit <strong>der</strong> jedem Spieler i diese nützlichere outside option nicht zur Verfügung steht<br />

<strong>und</strong> mit (1-p i ) steht sie im zur Verfügung. Der Nutzen aus <strong>der</strong> Ausführung <strong>der</strong> outside options wird<br />

ebenso diskontiert wie <strong>der</strong> Nutzen aus <strong>der</strong> Aufteilung des Kooperationsgewinns. Wie Muthoo<br />

(1999: 97f.) zeigt, spielt dann die weniger nützliche outside option keine Rolle für das Spielergebnis.<br />

Je<strong>der</strong> Spieler ist damit von einem von zwei Typen. Spieler vom Typ s verfügen über die nützlichere<br />

outside option. Spieler vom Typ w tun das nicht.<br />

Schließlich berücksichtige ich im Präsidentschaftsmodell eine Variable, die in <strong>der</strong> Literatur regelmäßig<br />

mit <strong>der</strong> Ausübung <strong>der</strong> Präsidentschaft in Entscheidungsprozessen in Verbindung gebracht<br />

wird (Bunse 2009: 208). Das ist <strong>der</strong> Aufwand, <strong>der</strong> für eine Regierung für die Erstellung o<strong>der</strong> Modifikation<br />

von Vorschlägen anfällt, <strong>und</strong> für die Bemühungen, eine Einigung darauf zu erzielen.<br />

Diesen Aufwand füge ich als Parameter β in das Präsidentschaftsmodell ein. Diese Transaktionskosten<br />

fallen bei jedem Vorschlag für den anbietenden Spieler an, auch dann, wenn es zu keiner<br />

Einigung kommt.<br />

Abgesehen von <strong>der</strong> Vermutung, dass sie anfallen (Moravcsik 1998: 61), lässt sich aber nur schwer<br />

einschätzen, wie groß dieser Aufwand ist. Gleichzeitig spielt diese Frage für die beiden Seiten in<br />

<strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung zwischen Intergouvernementalismus <strong>und</strong> Supranationalismus offenbar<br />

eine große Rolle. Um es zu vermeiden, dass das Präsidentschaftsmodell von vornherein auf einer<br />

dieser Seiten verortet werden muss, ordne ich β einen so geringen Wert zu, dass allein durch die<br />

Transaktionskosten keine Einigung (auch keine entlang einer Typenkombination {w,s}) diesen<br />

Spieler schlechter stellt gegenüber seinem unilateralen Handeln.<br />

Eine ausführliche Darstellung zu diesem Modellaufbau <strong>und</strong> die Herleitung von insgesamt vier<br />

Strategie-Profilen für die Spieler je nachdem, ob ein Spieler eine outside option kennt, die ihm<br />

einen größeren Vorteil erbringt als eine Einigung auf die Rubinstein-Verhandlungslösung, finden<br />

sich in Anhang A-2. Hier erläutere ich aber mit einer Illustration die wichtigsten Bef<strong>und</strong>e, bevor<br />

ich diese interpretiere.<br />

4.5 Veranschaulichung <strong>der</strong> Strategieprofile für die Spieler im Präsidentschaftsmodell<br />

In dieser Illustration benutze ich Parameter, die im Rahmen <strong>der</strong> Interpretation des Präsidentschaftsmodells<br />

„typisch“ sind. Ich gehe dort inhaltlich davon aus, dass die Inhaberschaft <strong>der</strong> Prä-<br />

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