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Institutionen der Integration Ratspräsidentschaft und ... - E-LIB

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Valentin Schrö<strong>der</strong> <strong>Institutionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> Kapitel 3<br />

Nun benutze ich ein einfaches spieltheoretisches Instrumentarium, um einige Bef<strong>und</strong>e zu dieser<br />

Situation festzuhalten. Weil perfekte Information besteht, können die Staaten nun für jede mögliche<br />

Handlungskombination genau ermitteln, wie nützlich diese für jeden von ihnen ist. Deshalb<br />

können sie auch ihre jeweilige optimale Handlung bezogen auf jede Handlung des jeweils an<strong>der</strong>en<br />

Staats ermitteln.<br />

Dadurch kann es sein, dass mehr als eine Handlung entsprechend optimal ist. Für alle Handlungskombinationen,<br />

in denen die Handlungen aller Spieler auf diese Weise optimal sind, liegt ein<br />

Nash-Gleichgewicht in reinen Strategien vor. In dieser Situation betrifft das drei Handlungskombinationen:<br />

[A;A], [H;H] <strong>und</strong> [SQ;SQ].<br />

Abbildung 3.1: Situation, in <strong>der</strong> zwei Staaten nur dann optimal handeln, wenn sie ihr Handeln koordinieren,<br />

<strong>und</strong> in <strong>der</strong> die Auszahlungen dann nicht symmetrisch sind<br />

Staat 2<br />

Staat 1<br />

H<br />

A<br />

SQ<br />

3<br />

1<br />

1<br />

H A SQ<br />

Anmerkung: Die Auszahlungen bei den Handlungskombinationen sind für Staat 1 links unten <strong>und</strong> für Staat 2 rechts<br />

oben in jedem Feld dieser Handlungstafel dargestellt. Optimale Handlungen sind unterstrichen. Nash-<br />

Gleichgewichte sind durch fett markierte Auszahlungen gekennzeichnet.<br />

Ich spreche im Folgenden im Anschluss an Keohane (1984) von Kooperation, wenn ich die<br />

Handlungskombinationen meine, bei denen die Staaten ihre Politiken kollektiv an A o<strong>der</strong> H anpassen.<br />

Die Auszahlungen, die für die Staaten mit Kooperation einhergehen, nenne ich „Kooperationsgewinne.“<br />

Mit <strong>der</strong> Ermittlung <strong>der</strong> Nash-Gleichgewichte ist für die Vorhersage des Handelns <strong>der</strong> Staaten<br />

schon einiges erreicht. Wir würden es zum Beispiel nicht erwarten, dass die Interaktion <strong>der</strong> Staaten<br />

mit einer an<strong>der</strong>en Handlungskombination als einer dieser drei endet. Da es für die Staaten<br />

außerdem nie nützlicher ist, es zur Handlungskombination [SQ;SQ] kommen zu lassen anstelle<br />

einer <strong>der</strong> beiden an<strong>der</strong>en Kombinationen, wird die Strategie jedes Staats, „SQ“ zu spielen, dominiert<br />

von je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Strategie. Wir würden also auch nicht erwarten, dass die Staaten „SQ“<br />

spielen. Mit diesem Bef<strong>und</strong> ist aber noch nicht genug erreicht – wir würden zwar erwarten, dass<br />

sich entwe<strong>der</strong> [A;A] o<strong>der</strong> [H;H] als Nash-Gleichgewicht einstellen. Aber welche Handlungskombination<br />

das sein wird, lässt sich mit den bisherigen Instrumenten nicht sagen.<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

1<br />

1<br />

3<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

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