22.01.2014 Aufrufe

Institutionen der Integration Ratspräsidentschaft und ... - E-LIB

Institutionen der Integration Ratspräsidentschaft und ... - E-LIB

Institutionen der Integration Ratspräsidentschaft und ... - E-LIB

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Valentin Schrö<strong>der</strong> <strong>Institutionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> Kapitel 5<br />

5 Großmächte, Kleinstaaten <strong>und</strong> eine Interpretation des Präsidentschaftsmodells<br />

Abgesehen von <strong>der</strong> Einordnung von Regierungen als Akteure in einem System <strong>und</strong> ihrer Einteilung<br />

in Akteursklassen entlang ihrer relativen Macht in Großmächte <strong>und</strong> Kleinstaaten in Kapitel<br />

2 <strong>und</strong> einer Darstellung <strong>der</strong> Rolle, die Großmächte bei <strong>der</strong> Erklärung von <strong>Integration</strong>sschritten<br />

beson<strong>der</strong>s bei Moravcsik spielen, habe ich bisher nichts zum Bezug dieser Einordnung auf Regierungen<br />

in Verhandlungen gesagt.<br />

Das hole ich in diesem Kapitel zum einen nach. Ich benutze dafür die Eigenschaften <strong>der</strong> Rubinstein-Verhandlungslösung<br />

in Abgrenzung zu den Effekten von Opportunitätskosten für Verhandlungsresultate.<br />

Dadurch ist es möglich, die recht vage Einteilung aus Kapitel 2 zu präzisieren.<br />

Darauf aufbauend interpretiere ich in diesem Kapitel zum an<strong>der</strong>en das Präsidentschaftsmodell<br />

für Regierungen von Großmächten <strong>und</strong> Kleinstaaten.<br />

Daraus leite ich schließlich einen ersten Satz Hypothesen ab, <strong>der</strong> sich auf den Verhandlungserfolg<br />

<strong>der</strong> Regierungen von Großmächten <strong>und</strong> Kleinstaaten in <strong>der</strong> Präsidentschaft bezieht. Außerdem<br />

berücksichtige ich in <strong>der</strong> Interpretation neben diesem „individuellen“ Nutzen auch den „kollektiven“<br />

Nutzen des Handelns <strong>der</strong> Regierung in <strong>der</strong> Präsidentschaft, d.h. die Frage, unter welchen<br />

Umständen so eine Regierung überhaupt die Präsidentschaft als eine Institution zur Annäherung<br />

an Effizienz einsetzt.<br />

5.1 Großmächte <strong>und</strong> Kleinstaaten aus Sicht des Präsidentschaftsmodells<br />

Ich habe in Kapitel 2 die Regierungen entlang ihrer relativen Macht in Großmächte <strong>und</strong> Kleinstaaten<br />

eingeteilt.<br />

Dafür habe ich danach unterschieden, ob das Handeln einer Regierung das Interesse einer an<strong>der</strong>en<br />

Regierung „in den meisten Sachverhalten“ tangiert o<strong>der</strong> „kaum“ tangiert <strong>und</strong> für alles Konkretere<br />

den Leser auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet. Dieser Zeitpunkt für eine Präzisierung,<br />

<strong>und</strong> zwar entlang <strong>der</strong> Discountfaktoren für die Rubinstein-Verhandlungslösung im Präsidentschaftsmodell,<br />

ist nun gekommen.<br />

Mit „meiste Sachverhalte“ fasse ich im Präsidentschaftsmodell alle die Situationen zusammen, in<br />

denen die Spieler einan<strong>der</strong> als Spieler vom Typ w behandeln. Ob die Spieler das tun, hängt von<br />

dem Verhältnis <strong>der</strong> Kooperationswahrscheinlichkeiten zur Höhe <strong>der</strong> outside options ab. Ich gehe<br />

davon aus, dass Regierungen gerade in Situationen miteinan<strong>der</strong> über die Aufnahme von Koope-<br />

122

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!