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Institutionen der Integration Ratspräsidentschaft und ... - E-LIB

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Valentin Schrö<strong>der</strong> <strong>Institutionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> Kapitel 6<br />

eine Seite dieses Konflikts fixiert werden – entwe<strong>der</strong> auf die des Spielers 1 o<strong>der</strong> die des Spielers 2.<br />

Dafür genügt es, den Verhandlungserfolg eines <strong>der</strong> beiden Spieler mit den Präferenzen <strong>der</strong><br />

Kommission zu verbinden. Das tue ich mit <strong>der</strong> Auszahlung γ. Außerdem gehe ich davon aus,<br />

dass es für die Kommission wichtiger ist, dass sich ihre Position im Verhandlungsresultat wi<strong>der</strong>spiegelt,<br />

als dass es überhaupt zu so einem Resultat kommt. Deshalb setze ich γ>α. Da die<br />

Kommission in dem Initiatormodell das Spiel mit ihrem Entwurf eröffnet <strong>und</strong> erst danach diskontiert<br />

wird, ist es für die Interpretation des Modells gleichgültig, ob Spieler 1 o<strong>der</strong> Spieler 2 <strong>der</strong><br />

dann anbietende Spieler ist.<br />

Inhaltlich knüpfe ich damit an die Unterscheidung bei Moravcsik (1993: 507), aber auch in zahlreichen<br />

weiteren Arbeiten (vgl. etwa Lake <strong>und</strong> McCubbins 2006, Liese <strong>und</strong> Weinlich 2006,<br />

Pollack 2006, für eine beson<strong>der</strong>s prononcierte Darstellung aus Sicht <strong>der</strong> Offensiven Realismus<br />

Mearsheimer 1994/1995, Mearsheimer 2009), mit Blick auf die Handlungsmöglichkeiten <strong>und</strong><br />

Präferenzen internationaler Verwaltungsstäbe im Vergleich zu Regierungen an.<br />

Die Auszahlung γ bringe ich mit einer Einigung in Verbindung, in welcher Spieler 2 als ein Spieler<br />

vom Typ w behandelt wird. Bei den insgesamt vier möglichen Typenkombinationen [s;s],<br />

[s;w], [w;w] <strong>und</strong> [w;s] kann <strong>der</strong> Spieler M in insgesamt zwei Konstellationen die Auszahlung (α+γ)<br />

erzielen <strong>und</strong> bei einer weiteren Konstellation die Auszahlung α.<br />

Es wäre zunächst ebenso denkbar, die Auszahlung γ an die Behandlung von Spieler 1 als Spieler<br />

vom Typ s zu knüpfen. Das würde nichts an den Konstellationen än<strong>der</strong>n, bei denen die jeweiligen<br />

Auszahlungen möglich sind. Aber in den Fällen, in denen die Kooperationswahrscheinlichkeiten<br />

p 1 <strong>und</strong> p 2 nicht so sind, dass bei <strong>der</strong> Typenkombination [w;w] im Gleichgewicht eine Aufteilung<br />

resultiert, mit <strong>der</strong> beide Spieler als Spieler vom Typ w behandelt werden, könnte sich auf<br />

den ersten Blick eine Än<strong>der</strong>ung in den Anreizen des Spielers M zur Vorlage seines spezifischen<br />

Entwurfs ergeben. Er hätte dann einen zusätzlichen Anreiz zur Vorlage eines Entwurfs, mit dem<br />

Spieler 1 als Spieler vom Typ s behandelt wird. Ich zeige jedoch in Anhang A-3, dass Spieler M,<br />

wann immer die Kooperationswahrscheinlichkeiten für die Einigung auf ein Angebot genügen,<br />

mit dem <strong>der</strong> Spieler 1 als ein Spieler vom Typ s behandelt wird, ohnehin so einen Entwurf vorlegt.<br />

Das liegt an <strong>der</strong> Gewissheit des Spielers M (aus Proposition 6.1), dass ein Spieler 1 vom Typ<br />

w immer bereit ist, die Transaktionskosten für die Än<strong>der</strong>ung eines Entwurfs auf sich zu nehmen.<br />

Auf einen Spieler 1 vom Typ s trifft das nicht zu. Spieler M kann mit seinem Entwurf direkt nur<br />

sicherstellen, dass es zu einem Angebot kommt. Er kann also die Chancen auf seine Auszahlung<br />

α nur mit Blick auf das Handeln von Spieler 1 beeinflussen. Wann immer die Kooperationswahrscheinlichkeiten<br />

darauf hindeuten, dass es zu einer Einigung kommt, in welcher <strong>der</strong> Spieler 2 den<br />

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