Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...

Die Rückkehr des Wolfes – Zusammenfassung
Abbildung 24: Der Wolf wandert wieder in Westeuropa ein (© B&C Prommberger)
Regierungen, Schutzorganisationen, Wissenschaftler, Jägerschaft, Viehzüchter und
Anwohner sollten immer bei Schutzprojekten mit eingebunden werden, um den Erfolg zu
sichern. Aufklärungsprogramme und Öffentlichkeitsarbeit, besonders unter diesen direkt
betroffenen Personengruppen sollen mit Missverständnissen und Furcht aufräumen. Sie sollen
die Menschen toleranter für die Probleme des Wolfes zu machen, indem sie sich mit seinen
Problemen auseinandersetzen. Wahrgenommene Schäden und schlechte Presse könnten durch
faire und unbürokratische Entschädigungsverfahren und die Förderung von Maßnahmen zum
Schutz vor Räubern gemildert werden. Das Zusammenleben mit dem Wildhund ist leider in
vielen Ländern West- und Nordeuropas verlernt worden, in denen es schon seit Generationen
keine Wölfe mehr gibt.
Projekte wie das abgeschlossene „Carpathian Large Carnivore Project“ in Rumänien
können dort Erkenntnisse über die Koexistenz zwischen Mensch und Wolf gewinnen, wo
dieses Zusammenleben nie aufgehört hat. Diese Lösungen und Praxiserfahrungen können
dann oftmals Impulse und Modelle für das Wolfsmanagement liefern.
Obwohl vielen Wolfspopulationen immer noch Gefahr durch Wilderei oder falsches
Management droht, zeigt für die europäischen Grauwölfe der derzeitige Trend nach oben.
Der Wolf ist extrem anpassungsfähig, und kann anders als andere Großräuber, in Gebieten
hoher menschlicher Dichte existieren, wenn er nicht getötet wird.
Nur die Menschen müssen noch lernen, den Wolf zu tolerieren.
110