Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...
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Der Luchs (Lynx lynx) kehrt zurück – Lösungen <strong>für</strong> den Luchsschutz<br />
Lösungen <strong>für</strong> den Luchsschutz<br />
Der Luchs ist weder <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em <strong>in</strong>ternationalen noch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em europäischen Bestand<br />
bedroht. Doch e<strong>in</strong>ige europäische Populationen s<strong>in</strong>d sehr wohl <strong>in</strong> Gefahr, <strong>und</strong> sie sollten als<br />
e<strong>in</strong> wesentlicher, schützenswerter Teil der örtlichen Ökosysteme betrachtet <strong>und</strong> als solcher<br />
geschützt werden. Außerdem sollte es e<strong>in</strong> Ziel se<strong>in</strong>, dem Luchs die Rückkehr <strong>in</strong> die Gebiete<br />
zu ermöglichen, die <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e lebensfähige Luchspopulation geeignet s<strong>in</strong>d.<br />
Schutzstatus<br />
Weltweit steht der Luchs auf der Roten Liste der IUCN <strong>in</strong> der Kategorie „Least<br />
Concern“. Doch das spiegelt kaum se<strong>in</strong>en Status <strong>in</strong> <strong>Europa</strong> wieder. Hier s<strong>in</strong>d nämlich alle<br />
Populationen anfällig bis bedroht <strong>und</strong> brauchen passendes Management. Doch die Rote Liste<br />
betrachtet Spezies im globalen Maßstab, nicht auf der Ebene e<strong>in</strong>zelner Populationen.<br />
Im CITES wird der Luchs unter Anhang II geführt. Es gibt e<strong>in</strong>e hohe Nachfrage nach<br />
Luchspelzen am <strong>in</strong>ternationalen Markt, <strong>und</strong> Italien <strong>und</strong> Deutschland gehören zu den<br />
Hauptimporteuren. Ausfuhrländer s<strong>in</strong>d Kanada (Lynx canadensis), die USA (Lynx rufus) <strong>und</strong><br />
Russland (Lynx lynx). Doch besonders auf dem asiatischen Markt s<strong>in</strong>d die Quellenländer auch<br />
meist die wichtigsten Märkte, so dass das WA <strong>in</strong> solchen Fällen machtlos ist. Die E<strong>in</strong>fuhr von<br />
Luchstrophäen nach Deutschland ohne Genehmigung ist strafbar.<br />
Nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtl<strong>in</strong>ie gilt der Luchs als streng zu schützende<br />
Tierart nach Anhang IV. Die Berner Konvention schützt den Luchs nach Anhang III,<br />
genauso wie die meisten anderen Jagdwildarten. Die Jagd ist mit genauen Auflagen erlaubt,<br />
aber mit def<strong>in</strong>ierten Schonzeiten <strong>und</strong> nur wenn der Zustand der Population es erlaubt.<br />
Bestimmte Fanggeräte s<strong>in</strong>d dabei verboten. So dürfen Luchse nicht mit Gift, bestimmten<br />
Fallentypen oder Fahrzeugen bejagt werden.<br />
Legaler Schutz <strong>und</strong> <strong>in</strong>ternationale Kooperation<br />
Der Luchs steht <strong>in</strong> allen Ländern <strong>Europa</strong>s unter Schutz, doch nationale Aktionspläne<br />
gibt es nur wenige, <strong>und</strong> die lokale <strong>und</strong> <strong>in</strong>ternationale Zusammenarbeit ist noch unzureichend.<br />
Dies sollte bald korrigiert werden, denn die meisten Luchspopulationen leben <strong>in</strong><br />
Grenzgebieten, <strong>und</strong> die Managemententscheidungen (oder die Fehler) e<strong>in</strong>es Landes können<br />
weitreichende Auswirkungen auf die Population <strong>in</strong> den Nachbarländern haben. Vorhandene<br />
Schutzgesetze sollten die Jagd <strong>in</strong> ökologischen Maßen halten <strong>und</strong> die Wilderei sollte<br />
entschlossen bekämpft werden.<br />
Def<strong>in</strong>ierte, langfristige <strong>und</strong> grenzübergreifende Ziele <strong>für</strong> das Management e<strong>in</strong>er<br />
Population können viel Zeit, Arbeit <strong>und</strong> F<strong>in</strong>anzmittel ersparen.<br />
Doch die Schwierigkeiten, die bei e<strong>in</strong>er so großflächigen Kooperation auftreten<br />
können, s<strong>in</strong>d vielfältig. Sprachbarrieren, fehlende Kontaktkanäle, unterschiedliche Gesetzlage<br />
<strong>und</strong> manchmal auch nur das Denken <strong>in</strong> anderen Maßstäben wirken sich negativ aus. Die<br />
meisten beteiligten Parte<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d lokal aktiv <strong>und</strong> haben Schwierigkeiten, e<strong>in</strong>e so komplexe<br />
Problemlage auch <strong>in</strong> großen, länderübergreifenden Dimensionen zu sehen. Deswegen<br />
beschränkt sich die Zusammenarbeit zu oft auf <strong>in</strong>formelle Treffen von e<strong>in</strong>zelnen Gruppen.<br />
Gerüchte <strong>und</strong> gegenseitige Schuldzuweisungen s<strong>in</strong>d hier an der Tagesordnung (SCHRÖDER<br />
2005).<br />
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