Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...

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Anhang C – Exkurse Abbildung 62: Bären sollten sich nicht an menschliche Futterquellen gewöhnen (© B&C Prommberger) 230 Bären sind äußerst intelligente Tiere. Sie lernen rasch und merken sich den Menschen als praktische Futterquelle. Ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Bär basiert jedoch auf der Scheu, die der Bär uns gegenüber hat. Werfen Sie keine Essensreste weg! Auch wenn Sie damit keinen Bären anlocken wollen, die Versuchung ist für ihn allzu groß. Auch Hundefutter, Fischfutter und Abfälle sind für den Bären ein interessantes Nahrungsangebot. Locken Sie keine Bären an! Bären zu locken, um sie zu fotografieren oder einfach nur zu beobachten, ist falsch verstandene Bärenliebe und kann äußerst gefährlich werden!“
Anhang C – Exkurse Vorbeugung und Schutzmaßnahmen In vergangenen Zeiten war Vieh die Lebensgrundlage vieler kleinbäuerlicher Familien, und die Angriffe der großen Räuber waren in der Lage, diese Existenzgrundlage in nur einer Nacht zu vernichten. So sahen sich die Menschen gezwungen, effiziente Schutzmaßnahmen zu entwickeln. Heute sind die großen Räuber aus weiten Teilen Europas seit mehr als hundert Jahren ausgerottet, und die alten Traditionen sind dort in Vergessenheit geraten. Nebenerwerbsviehzüchter haben in den letzten Jahren stark zugenommen, und sie haben weder die Zeit noch die Mittel, ihre Tiere angemessen zu schützen. Außerdem sind diese Menschen meist sehr unerfahren. Und heute, da Wolf und Bär wieder in der Nähe sind, ist es für die Tierzüchter nötig, dorthin zu schauen, wo diese Methoden noch überlebt haben, und sie neu zu entdecken. Schäfer, Herdenschutzhunde und Schuppen haben ihren Nutzen wiedergefunden. Doch inzwischen bietet auch die Technik neue Methoden, und heute bieten elektrische Zäune oder starke Halskrausen den Tieren und Bienenstöcken Schutz. Der Schutz der Herden in den Ländern Europas Die Schutzmaßnahmen variieren sehr stark, nicht nur zwischen den Ländern, sondern auch zwischen einzelnen Regionen. Milchschafe werden auch viel intensiver vom Menschen kontrolliert als Fleischschafe, die oft den ganzen Sommer frei grasen dürfen. Aber zunächst einmal ein Blick in einige Länder Europas. Diese Informationen sind aber meist auf dem Stand von 1996 (KACZENSKY 1996). Es bleibt zu hoffen, dass inzwischen zusätzliche Maßnahmen getroffen wurden. Frankreich Heute sind die alten Schutztechniken weitgehend in Vergessenheit geraten. Im Nationalpark von Mercantour grasen riesige Herden von 1000 bis 3000 Schafen frei den ganzen Sommer im Wolfsgebiet. Schutzhunde waren 1996 noch selten. Die Schafe wurden hauptsächlich wegen des Fleisches gehalten, und mit bis zu 70% subventioniert. 231
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