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Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...

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Die Rückkehr des Braunbären – Bedrohungen <strong>für</strong> den Bären<br />

Schäden an Haustieren<br />

Wenn die öffentliche Me<strong>in</strong>ung gegen den Bären ausschlägt, so liegt das meistens an<br />

den Schäden, die er an schlecht bewachten Herden von Schafen, Ziegen, R<strong>in</strong>dern oder<br />

Pferden anrichtet. Auch Wildtierfütterungen, Bienenstöcke oder Kanister mit Rapsöl fallen<br />

manchmal dem Bären zum Opfer.<br />

Dies kann schnell zu Intoleranz gegenüber der örtlichen Bärenpopulation führen. Diese<br />

kann e<strong>in</strong> großes H<strong>in</strong>dernis <strong>für</strong> den Bärenschutz se<strong>in</strong> <strong>und</strong> leistet wahrsche<strong>in</strong>lich auch der<br />

Wilderei Vorschub.<br />

Abbildung 39: Traditionelle Schafhaltung (© B&C Prommberger)<br />

Habitatverlust <strong>und</strong> -fragmentierung<br />

Den Bären droht bei uns aber auch zunehmende Habitatfragmentierung <strong>und</strong> -verlust.<br />

Die großen ungestörten Areale, die oft von Bären beansprucht werden, werden im dicht<br />

besiedelten <strong>Europa</strong> immer seltener <strong>und</strong> stehen unter hohem anthropogenem Druck. Die<br />

Gründe hier<strong>für</strong> s<strong>in</strong>d vielfältig, doch alle führen letztlich zu e<strong>in</strong>er Zerkle<strong>in</strong>erung oder zum<br />

gänzlichen Verschw<strong>in</strong>den geeigneten Bärenhabitats (WWF-UK 1999).<br />

Die Fragmentierung durch Autobahnen, Straßen, Dämme u.ä. baulicher Barrieren kann<br />

den Austausch von Individuen zwischen Teilpopulationen erschweren oder ganz verh<strong>in</strong>dern.<br />

Außerdem könnten Bären gezwungen se<strong>in</strong>, solch gefährliche Barrieren zu überqueren, um<br />

ihren Bedarf an Nahrung, Deckung oder Ruheplätzen zu decken, was zwangsläufig zu e<strong>in</strong>er<br />

erhöhten Mortalität führen würde (KNAUER 2000). Dies ist <strong>in</strong> vielen dichtbesiedelten<br />

Ländern Westeuropas bereits der Fall, <strong>und</strong> der Strukturwandel <strong>in</strong> Osteuropa wird wohl die<br />

Situation auch dort verschlimmern. Straßen werden vorher schwer zugängliche Gebiete<br />

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