Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...
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Anhang C – Exkurse<br />
Fleischstücken beobachtet haben. Durch die stumpfen Zähne <strong>und</strong> das Todschütteln entstehen<br />
ausgefranste, große Löcher im Hals der Beute.<br />
Auch gibt es viele verschiedene H<strong>und</strong>erassen mit unterschiedlich großem Maul, was<br />
man an der Distanz zwischen den Eckzähnen erkennen kann.<br />
Das Jagdverhalten des Wolfes<br />
Für die Wölfe ist die Jagd Teamarbeit. Sie umkreisen <strong>und</strong> hetzen ihr Opfer<br />
abwechselnd, bis es sich verausgabt <strong>und</strong> sie es durch gezielte Bisse <strong>in</strong> Nacken oder Kehle<br />
töten. Bei Großwild beißen sie während der Jagd wiederholt mit aller Kraft <strong>in</strong> Flanken oder<br />
Keulen. Sollten die Tiere überleben, so s<strong>in</strong>d sie auf jeden Fall schwer verletzt.<br />
Auch die Krallen der Wölfe s<strong>in</strong>d nicht e<strong>in</strong>ziehbar, <strong>und</strong> damit auch stumpf, <strong>und</strong><br />
durchdr<strong>in</strong>gen die Haut der Beute nicht. Wie bei H<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d nur Hautkratzer die Folge.<br />
Die Wölfe öffnen die Beute auch von der Bauchdecke auf, fressen zuerst die<br />
Innereien, dann das Muskelfleisch. In den nächsten St<strong>und</strong>en ruhen sie neben ihrer Beute <strong>und</strong><br />
fressen sie bis auf Pansen <strong>und</strong> Därme ganz auf, bei kle<strong>in</strong>erer Beute auch die Knochen. Wenn<br />
sie gestört werden, trennen sie e<strong>in</strong>zelne Körperteile ab <strong>und</strong> br<strong>in</strong>gen sie an e<strong>in</strong>en ungestörten<br />
Ort.<br />
Die Körpermaße der Wölfe e<strong>in</strong>er Region variieren nur<br />
<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>en Rahmens. H<strong>und</strong>e variieren aber stark <strong>in</strong><br />
Größe, <strong>und</strong> so auch ihre Bissspuren.<br />
Abbildung 59: Wölfe beißen immer mit aller Kraft zu <strong>und</strong> verletzen ihre Beutetiere schwer. Bei<br />
abgeschärfter Decke wird die Vehemenz des Bisses noch deutlicher. (aus KACZENSKY et al., 1997)<br />
Wolf <strong>und</strong> H<strong>und</strong> im Vergleich<br />
Die beiden Tiere s<strong>in</strong>d sich natürlich im Verhalten ähnlich, ist doch der Wolf der<br />
Stammvater des H<strong>und</strong>es.<br />
Die meisten H<strong>und</strong>e töten aus Jagdtrieb. Doch die meisten haben selten die Chance,<br />
Schalenwild zu erbeuten, <strong>und</strong> H<strong>und</strong>e s<strong>in</strong>d deshalb recht <strong>in</strong>effiziente Beutegreifer. Deshalb<br />
beißen sie meist wahllos zu, wann auch immer sie ihre Beute zu fassen kriegen. Das Beutetier<br />
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