Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...

Der Luchs (Lynx lynx) kehrt zurück – Der Luchs und der Mensch
Abbildung 50: Akteure um den Luchs im Bayerischen Wald. Die Größe der Kreise versucht, die Stärke
des Interesses/des Einflusses zu symbolisieren. Die Entfernung zum Zentrum zeigt im ungefähr die Nähe
zum Geschehen. (aus SCHRÖDER 2005)
Die Jägerschaft
Den europäischen Luchs gibt es in 23 Staaten Europas, und in 6 von ihnen wird er
bejagt. Meist gibt es festgelegte Quoten, auch wenn sie nicht immer auf wissenschaftlichen
Grundlagen basieren.
Der Luchs gehört zwar zur einheimischen Fauna, doch de facto haben sich die Jäger in
vielen Ländern an eine Umwelt ohne den Räuber gewöhnt. Sie sehen durch ihn ihre
Jagdchancen gemindert und den Jagdwert ihrer Reviere reduziert. Unabhängig davon, ob
diese Befürchtungen stimmen oder nicht, die negative Stimmung ist real.
Doch die Jäger sind nicht überall gegen den Luchs. 81% der befragten tschechischen
Jäger gaben an, dass der Luchs einen Platz in der Tschechischen Republik haben sollte. 37,8%
sogar ohne Einschränkungen (CERVENÝ et al. 2002). Trotzdem ist in Osteuropa die
Ablehnung größer, und CERVENÝ et al. (2002) sehen eine neue Generation von Jägern und
Managern als den einzigen Weg, den Luchs zu schützen oder angemessen zu managen.
Die deutsche Jägerschaft ist nicht gegen den Luchs, steht jedoch einer künstlichen
Ausbreitung der Raubkatze durch Wiederansiedlungsprojekte entgegen. Sie verlangen
außerdem die Anrechnung der von Luchs gerissenen Rehe auf die Abschussquoten, um die
Jägerschaft zu entlasten (DJV 2003).
Die Viehzucht
Unter der Devise „Wald vor Wild“ beklagen viele Bauern den Niedergang ihrer Zunft
und viele Jäger bemängeln zu hohe Abschussquoten. Sich hier noch um den Schutz des
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