Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...

Der Niedergang des iberischen Luchses – Ökologie des iberischen Luchses
Abbildung 55: Pardelluchs (Lynx pardinus) (© Callum Racine)
Der wichtigste Grund der Auswanderung scheint beim Lynx pardinus im Wettbewerb
um Territorien und Paarungspartner zu liegen.
In den letzten Jahren ist die Qualität der Matrix, also des Areals zwischen geeigneten
Luchshabitaten, immer schlechter geworden. Straßenbau, Dämme, das Verschwinden von
Feldhecken und Auwäldern oder andere Bauprojekte stellen Barrieren und Gefahren dar.
Auswandernde Luchse nutzen auch schlechteres Habitat wie Feldgehölze, Hecken
und die in Spanien und Portugal häufigen Eukalyptusplantagen, meiden jedoch immer noch
offene Flächen und Sümpfe. Das hängt sicher auch mit der niedrigen Kaninchendichte in
diesen Gebieten zusammen. Die Auswanderung (und so die Verbreitung) wird meist vom
limitierten Buschlandhabitat begrenzt. Die iberischen Luchse müssen schließlich passende
Buschlandschaft finden, um sich niederlassen zu können. Das Voranschreiten der
Siedlungstätigkeit setzt der Luchsauswanderung immer mehr Grenzen, da die Tiere die Nähe
des Menschen stark meiden.
Letztlich enden nur etwa 48% der Auswanderungen erfolgreich, was auf die erhöhte
Mortalität der Disperser zurückgeht. Damit kann man sagen, dass die Pardelluchse auch nur
ein kleines Expansionspotenzial haben, was ihr Management vor große Herausforderungen
stellt.
Schadenspotenzial
Die spanischen Jäger betrachten den Luchs entweder neutral, oder als einen
Konkurrenten um Kaninchen und anderes Niederwild. Verluste an Ziegen oder Lämmern
sind sehr selten gewesen. Von einem Angriff auf den Menschen selbst wurde noch nie
berichtet.
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