Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...

Die Rückkehr des Braunbären – Der Bär und der Mensch
Abbildung 42: Ein Bär wird betäubt, untersucht und mit einem Sender versehen. Damit das Tier ruhiger
ist, werden ihm die Augen zugedeckt. (© B&C Prommberger)
Viehzüchter
In weiten Teilen Europas haben die Viehzüchter die Koexistenz mit großen Raubtieren
verlernt. Schutzmaßnahmen sind inzwischen stark zurückgegangen oder wurden völlig
vergessen. Die früheren Methoden, Haustiere zu hüten sind nur noch in wenigen Gebieten
verbreitet, z.B. in Bulgarien oder Rumänien.
Viele Viehzüchter sind aber nicht bereit, finanzielle Verluste hinzunehmen, egal ob
durch teuere Schutzmaßnahmen oder gerissene Tiere. „Ohne den Bären wäre das nicht
passiert“, oder „Durch teure Schutzmaßnahmen verlieren wir unsere Konkurrenzfähigkeit“, ist
häufig zu lesen.
So sehen sie den Bären als nur eine weitere Gefahr für ihre ohnehin prekäre
ökonomische Situation und bekämpfen ihn mit oft mit allen Mitteln.
Die Öffentlichkeit
Der Bär ist weder so universal gefürchtet wie der Wolf, noch so geheimnisvoll wie der
Luchs und so von allen Raubtieren sicherlich das beliebteste und interessanteste Tier für die
breite Öffentlichkeit.
Viele von uns leben heute in den großen Städten, weitab von der Natur, umgeben von
Menschen, Lärm und Technik. Doch besonders in den wohlhabenden Staaten Westeuropas
entwickelt sich seit langem der Trend „Zurück zur Natur“, und ein Umweltbewusstsein hat
sich in der Gesellschaft durchgesetzt. Der Umweltschutz findet in interessierten Menschen
Mitarbeiter, eine politische Lobby und eine Spendenquelle.
Mit dem Bild des gemütlichen und tollpatschigen „Meister Petz“ verbinden die Städter
eine freie, ursprüngliche Natur, in der sie gerne ihre Freizeit verbringen wollen.
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