Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...

Der Niedergang des iberischen Luchses - Der iberische Luchs heute
Der iberische Luchs heute
Der iberische Luchs erlebt immer noch einen rapiden Niedergang. So rapide, dass er
nun eine der am meisten gefährdeten Katzenarten der Erde ist.
Heutige Verbreitung
2002 wurde die letzte komplette Evaluation des iberischen Luchses beendet. In
Spanien konnte in nur noch zwei Populationen eine Fortpflanzung nachgewiesen werden: In
Doñana und in Adunjar, beide in Andalusien. Sie beinhalten gerade noch etwa 150 Individuen
(120-155) über ungefähr 350km², mit etwa 30 Weibchen im fortpflanzungsfähigen Alter
(WARD 2004). In Portugal konnte keine fortpflanzungsfähige Population des iberischen
Luchses mehr gefunden werden. Diese beiden Population sind räumlich voneinander isoliert
und immer noch unter starkem Druck durch Jagd, intensive Landwirtschaft, neue Straßen und
Dämme. Selbst wenn diese zwei Populationen überleben sollten, die Ausbreitung des Luchses
in andere Gebieten ist fast unmöglich.
Abbildung 54: Die Verbreitung des Pardelluchses (lynx pardinus) auf der iberischen Halbinsel LCIE
(2005)
Die bekannteste Population lebt heute im andalusischen Doñana Nationalpark im
Südspanien. Etwa 35 Tiere konnten dort im Nationalpark, einigen Natura2000-Gebieten und
ungeschützten Arealen überleben. Im größten spanischen Nationalpark wird derzeit auch
versucht, den Lynx pardinus zu züchten (WARD 2004, LCIE 2005).
Die Population im Andujar ist größer und umfasst etwa 100 Luchse, etwa 20 davon
fortpflanzungsfähige Weibchen. Die Population überlebt hier in einigen großen
Hochwildrevieren, wohl weil hier kaum eine Räuberkontrolle stattfindet, die den Luchs
vielerorts dezimiert hat. Diese Population ist sicherlich durch die höhere Individuenzahl die
wertvollste, aber auch weil potentielles Habitat angrenzt, wohin der Luchs expandieren
könnte, wenn der Jagddruck nachlassen sollte und die Kaninchen dort sich erholen könnten.
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