Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...
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Anhang C – Exkurse<br />
Entschädigungssysteme<br />
Alle Länder, <strong>in</strong> denen Populationen von Raubtieren leben oder e<strong>in</strong>gebürgert wurden,<br />
haben bis zu e<strong>in</strong>em gewissen Grad Erfahrungen mit Angriffen auf Haustieren gemacht. Man<br />
würde erwarten, dass mit der Zunahme des Lebensstandards auch die Toleranz gegenüber den<br />
großen Raubtieren zunehmen würde. Besonders die Schafzucht wird wesentlich durch<br />
Subventionen gefördert. Und trotzdem ist Toleranz selten, auch weil die Bauern <strong>in</strong> vielen<br />
Regionen verlernt haben, mit den Großräubern zusammen zu leben.<br />
Der Schutz der großen Raubtiere hängt wesentlich vom wahrgenommenen<br />
Gefahrenpotenzial der Tiere ab, <strong>und</strong> e<strong>in</strong>es der wesentlichen Faktoren dessen s<strong>in</strong>d die Angriffe<br />
auf Haustiere. In den meisten Ländern <strong>Europa</strong>s werden deshalb Viehzüchter <strong>für</strong> ihre Verluste<br />
entschädigt. Es gibt viele verschiedene Systeme zur Schadensregelung, denn jedes Land hat<br />
se<strong>in</strong> eigenes, <strong>und</strong> obwohl manche besser akzeptiert werden als andere, so ist die perfekte<br />
Lösung noch nicht gef<strong>und</strong>en worden.<br />
Entschädigungssysteme <strong>in</strong> den Ländern <strong>Europa</strong>s<br />
Als erst e<strong>in</strong>mal betrachten wir e<strong>in</strong>ige Beispiele, die allerd<strong>in</strong>gs meist auf dem Stand von<br />
1996 s<strong>in</strong>d (KACZENSKY 1996). Es bleibt zu hoffen, dass manche der Schwachstellen <strong>und</strong><br />
Probleme <strong>in</strong>zwischen beseitigt s<strong>in</strong>d.<br />
Österreich<br />
Hohe Schäden durch Bären <strong>in</strong> 3 B<strong>und</strong>esländern trafen 1994 die Behörden<br />
unvorbereitet, <strong>und</strong> die Bevölkerung war verunsichert. Die Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Braunbär Life<br />
entstand, um e<strong>in</strong>en Managementplan <strong>für</strong> den Braunbären <strong>in</strong> Österreich zu entwickeln. Im<br />
Rahmen dieses Managementplans wurde auch das System der Entschädigungszahlungen neu<br />
geregelt.<br />
Die Begutachtung der Schäden <strong>und</strong> die Information der Interessengruppen wird durch<br />
hauptamtliche <strong>und</strong> geschulte Bärenanwälte übernommen, die auch den Geschädigten mit Rat<br />
zur Seite stehen. Die Schäden werden von unabhängigen Versicherungen <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen<br />
B<strong>und</strong>esländern abgedeckt. Die Schadensabgeltung soll <strong>in</strong>nerhalb von drei Monaten<br />
abgewickelt se<strong>in</strong>, doch Folgeschäden, wie entgangene Verdienste, oder der Zeitaufwand <strong>für</strong><br />
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