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Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...

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Die Rückkehr des Wolfes – Der Wolf <strong>und</strong> der Mensch<br />

Der Wolf <strong>und</strong> der Mensch<br />

Mensch <strong>und</strong> Wolf s<strong>in</strong>d gleichermaßen territorial, <strong>und</strong> diese Tatsache macht Konflikte<br />

zwischen beiden unausweichlich.<br />

So besitzt noch heute wohl ke<strong>in</strong> anderes Raubtier e<strong>in</strong>en derart schlechten Ruf wie der<br />

"räuberische“ Wolf. Dies sehr zu unrecht, wie die neuere wissenschaftliche Erforschung der<br />

Lebensweise frei lebender Wölfe zeigte.<br />

Sie gibt nicht nur e<strong>in</strong> weitaus fre<strong>und</strong>licheres Bild dieses ausdauernden Jägers, als es <strong>in</strong><br />

all den vielen Schauermärchen entworfen wird. Sie zeigt auch klar auf, welch wichtige Rolle<br />

der kräftige Großwildjäger im Haushalt der Natur spielt: Obschon Wölfe mit wenig Mühe<br />

ges<strong>und</strong>e, kräftige Beutetiere zu erlegen vermögen, fallen ihnen vorwiegend ältere, kranke <strong>und</strong><br />

gebrechliche Tiere zum Opfer. Sie tragen durch diese natürliche Auslese wesentlich zur<br />

Ges<strong>und</strong>erhaltung ihrer Beutetierbestände bei.<br />

Es s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> allen Ländern letztlich dieselben Faktoren, welche die Beziehung zwischen<br />

Wolf <strong>und</strong> Mensch prägen, nur ihre Gewichtung wechselt von Land zu Land.<br />

Die Öffentliche Me<strong>in</strong>ung<br />

Die Me<strong>in</strong>ung der Menschen ist ausschlaggebend <strong>für</strong> die Populationsentwicklung aller<br />

großen Raubtiere, <strong>und</strong> sie ist eng verknüpft mit den Schäden, die e<strong>in</strong>e Tierart am Besitz des<br />

Menschen anrichtet.<br />

Bei der Me<strong>in</strong>ungsbildung kommt der Presse e<strong>in</strong>e Schlüsselrolle zu, denn es s<strong>in</strong>d die<br />

wahrgenommenen Schäden, die die Me<strong>in</strong>ung der Menschen prägen. Und nicht selten s<strong>in</strong>d<br />

diese wahrgenommenen Schäden viel größer als die tatsächlichen Schäden (FOURLI 1999).<br />

Zusätzlich ist die Toleranz oder Intoleranz gegenüber Wolf, aber auch Luchs <strong>und</strong> Bär, oft <strong>in</strong><br />

der Kultur der e<strong>in</strong>zelnen Länder verwurzelt <strong>und</strong> variiert so von Land zu Land. Sie bildet e<strong>in</strong>en<br />

emotionalen H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>, auf dem alle Schäden durch e<strong>in</strong> Raubtier von der Öffentlichkeit<br />

wahrgenommen werden.<br />

Es gibt aber auch andere Faktoren, die unsere öffentliche Me<strong>in</strong>ung bee<strong>in</strong>flussen, wie<br />

Entschädigungsleistungen, Öffentlichkeitsarbeit oder Subventionen.<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit alle<strong>in</strong>e vermag jedoch kaum die Me<strong>in</strong>ungen der Menschen<br />

zu ändern, nur sie etwas zum Positiven zu bee<strong>in</strong>flussen. Wenn ke<strong>in</strong> Wille zum<br />

Zusammenleben mit den großen Raubtieren existiert, dann wird sie letztlich scheitern.<br />

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