Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...

Anhang C – Exkurse
Diese Praxis hat gleich drei Nachteile. Erstens entstehen dem Entschädigungszahler
unbegründete Mehrkosten. Zweitens werden so die Statistiken verfälscht und damit
Managementmaßnahmen und Monitoring erschwert. Und drittens sollte man bedenken, dass
Entschädigungen meist nur für geschützte Arten gezahlt werden. So entsteht schnell ein
negatives Bild des Artenschutzes, genauso wie des geschützten Tieres, in der Presse und
somit auch in der breiten Öffentlichkeit, die von den Praktiken hinter den Kulissen wenig
mitbekommt.
Fazit
Heilen ist gut, Vorbeugen ist besser. Natürlich sollte ein Entschädigungssystem versuchen,
so viele der oben genannten Schwierigkeiten wie möglich zu lösen, doch die Förderung
von Schutzmaßnahmen ist längerfristig die bessere Lösung. Die Entschädigungszahlungen
können dazu beitragen, indem bei fehlenden Schutzmaßnahmen weniger Entschädigung
bezahlt wird, oder es bei vorhandenen Schutzmaßnahmen Prämien gibt. Die
Menschen müssen wieder lernen, mit den großen Räubern zusammen zu leben.
Doch das Wildtiermanagement darf sich nichts vormachen. Entschädigungssysteme
bleiben unverzichtbar, denn auch die beste Prävention wird nie alle Schäden oder Konflikte
vermeiden können. Auch in Zukunft werden Haustiere gerissen werden, und einige der
Raubtiere werden deswegen geschossen werden.
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