Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...
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Der Niedergang des iberischen Luchses – Gefahren <strong>für</strong> den iberischen Luchs<br />
Gefahren <strong>für</strong> den iberischen Luchs<br />
Es gibt viele Faktoren, die die Luchspopulationen <strong>in</strong> Spanien <strong>und</strong> Portugal bedrohen.<br />
E<strong>in</strong>ige dieser Faktoren tragen direkt zum Niedergang der Populationen bei, andere s<strong>in</strong>d<br />
Gefahren, <strong>in</strong> die alle kle<strong>in</strong>en Populationen geraten können.<br />
Zusätzlich zu diesen Faktoren gibt es noch H<strong>in</strong>dernisse, die erst beseitigt werden<br />
müssen, um e<strong>in</strong>en effektiven Schutz des iberischen Luchses auf der ganzen iberischen<br />
Halb<strong>in</strong>sel zu gewährleisten.<br />
Vertiefung: Tabelle 8. Identified threats for the Iberian Lynx <strong>in</strong> Portugal and Spa<strong>in</strong> (Quelle :<br />
DELIBES et al. 2000).<br />
Habitatverlust <strong>und</strong> -veränderung<br />
Der iberische Luchs hat nicht weniger als 90% se<strong>in</strong>es Habitats verloren, sei es durch<br />
Habitatveränderung oder direkten Habitatverlust. Mediterrane Buschlandschaft verschw<strong>in</strong>det<br />
immer noch mit e<strong>in</strong>er Geschw<strong>in</strong>digkeit von 1% pro Jahr (WARD 2005).<br />
Auch <strong>in</strong> Spanien stirbt die traditionelle Landnutzung aus, <strong>und</strong> die kle<strong>in</strong>flächige<br />
Bewirtschaftung wird von der großflächigen, <strong>in</strong>tensiven Bewirtschaftung abgelöst. Die<br />
Großgr<strong>und</strong>besitzer haben die <strong>in</strong>tensive Jagd auf Hochwild, <strong>in</strong>sbesondere Rotwild, als<br />
zusätzliche E<strong>in</strong>kommensquelle entdeckt. Buschlandschaft musste so vielerorts den Wäldern<br />
weichen, <strong>und</strong> als Unterstand <strong>für</strong> das Hochwild ließ man die Wälder zuwachsen. Die<br />
Vegetationsschäden durch den Verbiss des Schalenwilds wurden durch die <strong>in</strong>tensivierte<br />
Haltung von Weidetieren verstärkt. Zugewachsenes Unterholz <strong>und</strong> Buschland fördert u.a. die<br />
Vermehrung der Wildschwe<strong>in</strong>e (Sus scrofa), die den Kan<strong>in</strong>chenbruten effizient nachsetzen.<br />
In den Bergen wurden e<strong>in</strong>ige Täler, die dem iberischen Luchs e<strong>in</strong> sehr gutes Habitat<br />
geboten haben, <strong>für</strong> Wasserkraftwerke geflutet.<br />
Der Verlust der Buschlandschaft hat wegen der Landflucht aus den armen Regionen<br />
Spaniens etwas abgenommen, doch verschw<strong>in</strong>det es weiter aus neuen Gründen.<br />
Forstwirtschaft bedeutet auf der iberischen Halb<strong>in</strong>sel Kiefer <strong>und</strong> Eukalyptusplantagen,<br />
die von störendem Unterholz freigehalten werden <strong>und</strong> so als Kan<strong>in</strong>chen- <strong>und</strong> Luchshabitat<br />
ungeeignet s<strong>in</strong>d. Nicht selten muss die Buschlandschaft diesen Plantagen weichen.<br />
Feuer, nicht selten absichtlich gelegt, zerstören Buschland <strong>für</strong> ökonomische Zwecke.<br />
Oft f<strong>in</strong>det danach e<strong>in</strong>e Aufforstung als Plantagen statt.<br />
Habitatfragmentierung<br />
Die Qualität der Wanderlandschaft zwischen den Populationen ist <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />
auch immer schlechter geworden. Auwälder wurden abgeholzt, Hecken entfernt <strong>und</strong> kle<strong>in</strong>e<br />
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