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Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...

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Anhang C – Exkurse<br />

Die Herden werden selten kontrolliert, <strong>und</strong> das meist nur bei Tag. Herdenh<strong>und</strong>e wie<br />

Collies werden manchmal verwendet, aber Schutzh<strong>und</strong>e s<strong>in</strong>d unbekannt, <strong>und</strong> wurden<br />

traditionell auch noch nie benützt.<br />

In Schweden wiederum gibt es weniger Anreize, ländliche Gegenden zu besiedeln,<br />

<strong>und</strong> viele Wiesen wurden wieder aufgeforstet. Die Dichte an Menschen <strong>und</strong> Schafen <strong>in</strong> den<br />

ländlichen Gegenden ist dementsprechend <strong>in</strong> Schweden viel kle<strong>in</strong>er. So kommt es, dass <strong>in</strong><br />

Norwegen 15 Bären pro Jahr über 2000 Schafe reißen können, während 700 Bären <strong>in</strong><br />

Schweden nur etwa 100 Schafe töteten (KACZENSKY 1996).<br />

Schutzmethoden<br />

Bewachung <strong>und</strong> Herdenschutzh<strong>und</strong>e<br />

Bei kle<strong>in</strong>eren Herden von 100 bis 200 Schafen s<strong>in</strong>d Herdenschutzh<strong>und</strong>e sehr effektiv.<br />

Doch dazu müssen auch e<strong>in</strong>ige Umstände beachtet werden. Die Herden müssen überschaubar<br />

bleiben, <strong>und</strong> am besten <strong>in</strong> offenen Flächen gehalten werden, wo die H<strong>und</strong>e sich nähernde<br />

Räuber bemerken können. So können die Herden bei Tag beschützt werden. Doch die meisten<br />

Raubtierangriffe f<strong>in</strong>den bei Nacht oder bei Dämmerung statt, wenn die meisten Räuber aktiv<br />

s<strong>in</strong>d. Freilaufende Wachh<strong>und</strong>e sollten deswegen jederzeit anwesend se<strong>in</strong>, um Räuber zu orten<br />

<strong>und</strong> abzuschrecken. Rumänische Schäfer erzählten, dass Herdenschutzh<strong>und</strong>e besonders<br />

effektiv s<strong>in</strong>d, wenn sich der Schäfer <strong>in</strong> der Nähe aufhält <strong>und</strong> sich durch Rufe <strong>und</strong> Licht<br />

bemerkbar macht, während die meist menschenscheuen Räuber dann besonders abgeschreckt<br />

werden (Bratu, pers. Mitteilung.).<br />

Doch ist der E<strong>in</strong>satz von H<strong>und</strong>en auch nicht unproblematisch, da es sich dabei um<br />

nicht sehr „soziale“ H<strong>und</strong>e handelt, die jeden angreifen werden, der sich ihrem Rudel, also der<br />

Herde, nähert. Besonders <strong>in</strong> dichtbesiedelten Gebieten könnte das bei Tag problematisch se<strong>in</strong>.<br />

Mehr dazu im Exkurs über die H<strong>und</strong>ehaltung.<br />

Doch entstehen Probleme auch aus der unterschiedlichen Bewachung unterschiedlicher<br />

Haustiere. Obwohl Schafe manchmal geschützt werden, lässt man R<strong>in</strong>der <strong>und</strong><br />

Pferde oft gänzlich unbeaufsichtigt. Das ist gefährlich, denn es könnte die Raubtiere<br />

motivieren, ihre Angriffe umzustellen, <strong>und</strong> die leichtere Beute zu jagen.<br />

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