Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...
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Der Niedergang des iberischen Luchses – Lösungen <strong>für</strong> den Luchsschutz<br />
Individuen e<strong>in</strong>e Chance zur Reproduktion zu geben) könnten alle dazu beitragen, dass die<br />
Kan<strong>in</strong>chenbestände sich erholen.<br />
Reduzierung der Mortalität<br />
Die Wilderei sollte drastisch bekämpft werden, besonders <strong>in</strong> Portugal. Kampagnen zur<br />
Imageverbesserung des Luchses, verschärfte Kontrolle <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e scharfe Bestrafung der<br />
Schützen sollten hier Hand <strong>in</strong> Hand gehen. Dasselbe gilt <strong>für</strong> die Fallenjagd <strong>in</strong> Spanien.<br />
Es sollten Grünbrücken über existierende Straßen errichtet werden, <strong>und</strong> neue Infrastrukturprojekte<br />
<strong>in</strong> Luchsgebieten sollten am besten ganz unterlassen werden. Geschw<strong>in</strong>digkeitsbeschränkungen<br />
<strong>und</strong> Warnschilder könnten helfen, Tierunfälle <strong>in</strong> diesen Gegenden zu<br />
reduzieren. Der Unfalltod wurde zuletzt zu e<strong>in</strong>er sehr wichtigen Todesursache <strong>für</strong> den<br />
iberischen Luchs. Auch offene Brunnen, sollten abgedeckt werden, da sie sich im Doñana<br />
Nationalpark als überraschend häufige Todesursache erwiesen haben.<br />
Me<strong>in</strong>ungsbildung der Öffentlichkeit<br />
Obwohl die Medien <strong>in</strong> Spanien <strong>und</strong> Portugal häufig über den Luchs <strong>in</strong>formieren,<br />
würden Berichte e<strong>in</strong>en viel höheren Effekt erzielen, wenn sie sich gezielt an die e<strong>in</strong>zelnen<br />
Interessensgruppen im Pardelluchsmanagement richten würden z.B.: Politiker, Landbesitzer,<br />
Jäger, Viehzüchter <strong>und</strong> Outdoorsportler. Die Me<strong>in</strong>ungen dieser <strong>und</strong> anderer Gruppen sollten<br />
<strong>in</strong> Studien erhoben, <strong>und</strong> danach gezielten Informationskampagnen zugr<strong>und</strong>egelegt werden.<br />
Diese Kampagnen sollten professionell durchgeführt <strong>und</strong> ihr Erfolg auch evaluiert werden.<br />
Man müsste die problematische Situation des iberischen Luchses auch der restlichen<br />
europäischen Bevölkerung näher br<strong>in</strong>gen. Die meisten Leute außerhalb der iberischen<br />
Halb<strong>in</strong>sel dürften noch nie etwas von diesem Tier gehört haben. Gel<strong>in</strong>gt es jedoch, das<br />
Interesse <strong>für</strong> dieses seltene Tier zu wecken, wären die Leute nicht nur bereit, die vermutlich<br />
teueren Öko-Produkte zu kaufen, dies würde vermutlich auch den Druck auf die beteiligten<br />
Interessengruppen erhöhen. Der beispielsweise <strong>in</strong> Deutschland herrschende Ökotrend könnte<br />
sich hier als sehr nützlich erweisen.<br />
Die Me<strong>in</strong>ungsbildung wird aber dort kaum Erfolg zeigen, wo sich die Menschen vom<br />
Schutz des Luchses <strong>in</strong> ihrer Existenzgr<strong>und</strong>lage bedroht fühlen. Dort muss sie mit<br />
Subventionen, Steuererleichterungen, Belohnungen <strong>und</strong> öffentlicher Anerkennung<br />
e<strong>in</strong>hergehen.<br />
Schutz <strong>und</strong> Vernetzung der Populationen<br />
Die derzeitigen Populationstrends des iberischen Luchses s<strong>in</strong>d sehr negativ, so dass<br />
diese Populationen dr<strong>in</strong>gend stabilisiert werden müssen, damit die bisherigen Methoden der<br />
Förderung Zeit haben zu greifen. Alle derzeitigen Luchsgebiete sollten deswegen im Natura<br />
2000-Netzwerk als FFH-Gebiete aufgenommen werden, am allerbesten alle Verbreitungsgebiete<br />
des Luchses aus der Untersuchung von 1988. Dies sollte e<strong>in</strong>e Basis schaffen, <strong>in</strong> der<br />
die Luchspopulationen e<strong>in</strong>e Chance haben zu wachsen. Da die meisten Populationen stark<br />
fragmentiert s<strong>in</strong>d, sollten auch Gebiete geschützt werden, die sich als Korridore <strong>für</strong> Disperser<br />
eignen.<br />
Zum Schutz vor genetischer Verarmung könnten auch Individuen zwischen<br />
Populationen ausgetauscht werden, jedoch nicht ohne vorhergehenden genetischen Studien.<br />
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