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Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...

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Der Luchs (Lynx lynx) kehrt zurück – Ökologie des Luchses<br />

Barrieren vermeiden (SCHADT et al. 2002 2.). Das ist natürlich eher theoretisch, da der<br />

Luchs kaum die optimale Verb<strong>in</strong>dung f<strong>in</strong>den kann.<br />

Luchse wandern nur ab, wenn <strong>in</strong> ihrem Geburtsgebiet Überbevölkerung herrscht, <strong>und</strong><br />

auch dann selten weit. Da sie beim Wandern immer noch selbst ihre Beute erlegen müssen,<br />

s<strong>in</strong>d sie auch unterwegs noch von der Wilddichte abhängig. Wo es ke<strong>in</strong>e Rehe gibt, bietet sich<br />

<strong>für</strong> den Luchs auch ke<strong>in</strong> entsprechender Lebensraum.<br />

So meiden diese Raubkatzen unterwegs Menschen <strong>und</strong> Kulturlandschaft<br />

gleichermaßen, so dass man sagen kann, dass alles Anthropogene <strong>für</strong> den eurasischen Luchs<br />

e<strong>in</strong>e Barriere darstellt (EBENSCHWEIGER 2003). Ihr hohes Reproduktionspotenzial trägt<br />

unter diesen Umständen leider wenig zur Ausbreitung der Art bei.<br />

Schadenspotenzial<br />

Luchse s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Gefahr <strong>für</strong> Menschen. Es gibt nicht e<strong>in</strong>mal Erzählungen von<br />

spontanen Angriffen.<br />

Auch die Haustierschäden durch den Luchs s<strong>in</strong>d kle<strong>in</strong>er als die durch Bär oder Wolf.<br />

In den meisten Ländern fallen den Luchsen pro Jahr vielleicht 10-100 Tiere zum Opfer. Nur<br />

<strong>in</strong> Norwegen, wo Schafe ungeschützt <strong>in</strong> Raubtiergebieten gehalten werden, wurden alle<strong>in</strong><br />

1995 8000 Schafe getötet (KACZENSKY 1996). Kühe oder Pferde werden von Luchsen nicht<br />

erbeutet; sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach zu groß.<br />

Meistens s<strong>in</strong>d es entweder die jungen noch unerfahrenen, oder die alten <strong>und</strong><br />

schwächeren Luchse, die sich auf Haustiere als e<strong>in</strong>fachere Beute spezialisieren.<br />

Mortalitätsfaktoren<br />

Der Luchs hat ke<strong>in</strong>e natürlichen Fe<strong>in</strong>de <strong>und</strong> kann <strong>in</strong> der Wildnis bis zu 17 Jahre alt<br />

werden (WWF-UK 1999; BREITENMOSER et al. 2000; SCHÖNE 2001). Nur gelegentlich<br />

wird von Fällen berichtet, <strong>in</strong> denen Luchse von Wölfen, Vielfraßen oder Tigern getötet<br />

werden.<br />

Derzeit s<strong>in</strong>d die Haupttodesursachen des Luchses anthropogen; Verkehrsunfälle,<br />

Wilderei oder Überjagung (BREITENMOSER et al. 2000).<br />

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