Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...

Die Rückkehr des Braunbären – Die Geschichte des „Meister Petz“
Die Geschichte des „Meister Petz“
Der Braunbär war ursprünglich in ganz Europa verbreitet, mit Ausnahme der großen
Inseln: Irland, Island, Gotland, Korsika und Sardinien (EBENSCHWEIGER 2003).
Die früheren Stämme verehrten den Bären als Symbol für den Kreislauf des Lebens.
Im Winter stieg er in sein kaltes Grab, um im Frühling wieder aufzustehen. Er wanderte
zwischen Leben und Tod. Noch im Mittelalter wurde er zum Symbol für Menschen und
Städtenamen und Münzen, genauso wie Wappentier vieler Familien und Städte (u.a. der Stadt
Berlin und Freising).
Doch als die Menschen an Zahl zunahmen und sich auch zunehmend mit der
Viehzucht befassten, entstanden Konflikte zwischen ihnen und „Meister Petz“. Als Gefahr für
die Viehzucht wurden Bären bald erbarmungslos und mit allen Mitteln gejagt. Das erwies sich
als vernichtend für diese Tiere, deren niedrige Reproduktionsrate die Jagdverluste nicht
schnell genug auffüllen konnte.
Genauso wie Wolf und Luchs verschwanden die Bären zuerst aus den großen
Siedlungsregionen, dann auch aus Gebieten, die zu klein für ihre weiten Arealansprüche
waren.
Menschen jagten den Bären aber nicht nur aus Furcht vor Angriffen oder Schäden: er
war auch stets die höchste Trophäe für den mutigen Weidmann.
Abbildung 35: Die ursprüngliche Verbreitung des Braunbären (Ursus arctos) in Europa (Quelle :
SWENSON ET AL. 2000)
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