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Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...

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Der Luchs (Lynx lynx) kehrt zurück – Der Luchs Heute<br />

Die Gründe <strong>für</strong> die Rückkehr<br />

Der Luchs konnte sich nach 1950 wieder leicht erholen. Der zweite Weltkrieg <strong>und</strong> die<br />

darauf folgenden politischen Wirren halfen ihm dabei, da es zu der Zeit kaum e<strong>in</strong>e<br />

koord<strong>in</strong>ierte Raubtierkontrolle gab.<br />

Auch die Habitatbed<strong>in</strong>gungen haben sich <strong>in</strong> <strong>Europa</strong> stabilisiert. In den meisten Staaten<br />

werden die Wälder heute nachhaltig bewirtschaftet, so dass der Habitatverlust sich vorerst<br />

stark verlangsamt hat. Zusätzlich s<strong>in</strong>d viele entlegene Gebiete aufgeforstet worden, besonders<br />

<strong>in</strong> Mittelgebirgslagen, wo Landwirtschaft unrentabel geworden ist. Nun f<strong>in</strong>det der Luchs<br />

wieder unberührte Waldgebiete, <strong>in</strong> denen er relativ ungestört vom E<strong>in</strong>fluss des Menschen<br />

leben kann.<br />

Doch auch die Politik hat dem Luchs geholfen. In den nordischen Ländern wurde er<br />

schon früh unter Schutz gestellt <strong>und</strong> andere Staaten folgten. Es gab mehrere<br />

Wiedere<strong>in</strong>bürgerungsprogramme <strong>in</strong> Zentral- <strong>und</strong> Westeuropa (Schweiz <strong>und</strong> Frankreich,<br />

Polen, Deutschland, Slowenien, Kroatien <strong>und</strong> Bosnien). Doch der Luchs ist immer noch der<br />

breiten Öffentlichkeit eher unbekannt, was sicher damit zusammenhängt, dass er stets weniger<br />

sichtbar war als die anderen Raubtiere. Er hat ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> Märchen oder Folklore<br />

gef<strong>und</strong>en. Deswegen, <strong>und</strong> weil die Berührungspunkte zwischen Mensch <strong>und</strong> Luchs meist nur<br />

aus Konflikten mit gerissenen Haustieren bestehen, ist die E<strong>in</strong>stellung der Öffentlichkeit zum<br />

Luchs immer noch negativ. Die Bevölkerung hat weniger Interesse an se<strong>in</strong>em Schutz als an<br />

dem von Bär oder Wolf. Am meisten profitiert so die heimliche Raubkatze von der allgeme<strong>in</strong><br />

gesteigerten Bereitschaft der Gesellschaft, sich mit dem Schutz aller großen Räuber<br />

ause<strong>in</strong>ander zu setzen.<br />

Abbildung 48: Der eurasische Luchs (© B & C Prommberger)<br />

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