Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...
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E<strong>in</strong>leitung – Ziel <strong>und</strong> Nutzen des Kurses<br />
E<strong>in</strong>leitung<br />
Ziel <strong>und</strong> Nutzen des Kurses<br />
Dies ist ke<strong>in</strong> Kurs über Wolf, Bär oder Luchs.<br />
Es ist vielmehr e<strong>in</strong> Versuch, e<strong>in</strong>e Antwort auf die Frage zu f<strong>in</strong>den, ob es <strong>in</strong> der<br />
Zukunft solche Tiere <strong>in</strong> den Wäldern <strong>in</strong> unserer Nähe geben wird <strong>und</strong> wie diese geschützt<br />
werden können oder sollten. Ob es sie geben soll, steht hier nicht zur Diskussion, <strong>und</strong> die<br />
Me<strong>in</strong>ungen darüber gehen bei den Europäern weit ause<strong>in</strong>ander.<br />
Der Kurs „<strong>Großraubtiere</strong> <strong>in</strong> <strong>Europa</strong>“ beschreibt den aktuellen Stand der Schutz- <strong>und</strong><br />
Integrationsbemühungen <strong>für</strong> vier große Raubtiere <strong>in</strong> der Kulturlandschaft <strong>Europa</strong>s. Sie<br />
verstehen die Gründe <strong>und</strong> die Methoden ihres starken Rückgangs im vorigen Jahrh<strong>und</strong>ert,<br />
Motive, die stellenweise noch heute Bestand haben. Ebenso soll er Ihnen zeigen, wo, wie, <strong>und</strong><br />
vor allem warum die großen Carnivoren <strong>in</strong> den letzten Jahren <strong>in</strong> Teile ihrer früheren Habitate<br />
zurückkehren. Genauso werden Sie die am meisten gefährdete Katzenart der Welt kennen<br />
lernen: den iberischen Luchs, den es nur <strong>in</strong> Spanien <strong>und</strong> Portugal gibt, <strong>und</strong> der, wenn der<br />
derzeitige negative Trend nicht sehr bald umgedreht werden kann, <strong>in</strong> nur wenigen Jahren<br />
ausgestorben se<strong>in</strong> wird.<br />
Das zweite Ziel dieses Kurses ist es, Ihnen e<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>es Verständnis des<br />
tierbezogenen Managements zu vermitteln. Zweiter Schwerpunkt s<strong>in</strong>d deswegen die<br />
Interessengruppen (Akteure) im Artenschutz <strong>und</strong> Lösungsansätze, wie das Wildtiermanagement<br />
<strong>für</strong> Luchs, Wolf <strong>und</strong> Bär <strong>in</strong> den kommenden Jahren aussehen kann.<br />
In diesem Kurs sollen Gr<strong>und</strong>lagen der Biologie, wie Habitat <strong>und</strong> Futterbasis nur<br />
zielgerichtet auf den Artenschutz vermittelt werden.<br />
Als angehende Förster wird von uns e<strong>in</strong> weiter Horizont verlangt, Kompetenz nicht<br />
nur im Wald, sondern auch um den Wald herum. Nicht nur der moderne Förster musste mehr<br />
als nur das Holz, sondern se<strong>in</strong>e gesamte Umwelt kennen. Der Försterberuf hat e<strong>in</strong>e lange<br />
Tradition, <strong>und</strong> Förster waren stets die grüne, „Eierlegende Wollmilchsau“; Experten <strong>in</strong><br />
Holzfragen, Jäger, Naturschützer <strong>und</strong> Umweltberater s<strong>in</strong>d seit Jahrh<strong>und</strong>erten nur e<strong>in</strong>ige<br />
unserer Tätigkeitsbereiche.<br />
So erwarten unsere Mitmenschen von uns Antworten auf viele Fragen: „Ist das e<strong>in</strong>e<br />
Tanne?“, „Was ist mit dem Baum los?“, „Was <strong>für</strong> e<strong>in</strong> Holz taugt als Parkett?“. Aber mir alle<strong>in</strong><br />
stellte man mehrmals die Frage: „Gibt es Wölfe <strong>in</strong> Deutschland?“ Und e<strong>in</strong>mal auch „Haben<br />
wir auch Bären?“. Mir hätte es leid getan, diese Antworten nicht zu kennen, denn sie s<strong>in</strong>d<br />
gerade jetzt im ökologisch sehr engagierten Deutschland besonders <strong>in</strong>teressant.<br />
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