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Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...

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Die Rückkehr des Wolfes – Ökologie des Wolfes<br />

Ökologie des Wolfes<br />

116<br />

In diesem Kapitel werden die schutzrelevanten Aspekte der Wolfsökologie beschrieben.<br />

Vertiefung: Die Ersche<strong>in</strong>ung des Wolfes<br />

Der Wolf ist der größte Vertreter der H<strong>und</strong>eartigen. Er erreicht im Durchschnitt e<strong>in</strong>e<br />

Schulterhöhe von 70 bis 80 Zentimetern <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Gewicht von um die 50 Kilogramm. Die<br />

Wolfsformen des hohen Nordens s<strong>in</strong>d im allgeme<strong>in</strong>en beträchtlich größer als die des Südens.<br />

Sie können bis zu 80 Kilogramm schwer werden. Die kle<strong>in</strong>ste Rasse ist - mit e<strong>in</strong>em Gewicht<br />

von nur 15 bis 30 Kilogramm - der Rotwolf (Canis lupus niger) aus dem Süden der<br />

Vere<strong>in</strong>igten Staaten (KAPPELER 1985).<br />

Wolfshabitat<br />

Innerhalb se<strong>in</strong>es immer noch riesigen Verbreitungsgebiets zeigt der Wolf e<strong>in</strong>e sehr<br />

große Anpassungsfähigkeit an Klima, Bodenbeschaffenheit <strong>und</strong> Vegetation. Zwar bevorzugt<br />

er als Lebensraum ausgedehnte Waldgebiete, er ist aber ebenso <strong>in</strong> den offenen T<strong>und</strong>ren <strong>und</strong><br />

Steppen zuhause. Lediglich Wüsten <strong>und</strong> tropische Regenwälder haben durch ihre<br />

Beuteknappheit se<strong>in</strong>e weitere Ausbreitung nach Süden verh<strong>in</strong>dert.<br />

Nahrungswahl<br />

Die Beutetiere des cleveren Großwildjägers s<strong>in</strong>d vorwiegend größere Huftiere wie<br />

Hirsch, Rentier <strong>und</strong> Elch. Der Grauwolf ist aber polyphag, nimmt auch durchaus kle<strong>in</strong>ere<br />

Säugetiere wie Nager <strong>und</strong> Hasen <strong>und</strong> begnügt sich manchmal sogar mit Fröschen oder Aas.<br />

So kann man den Grauwolf als e<strong>in</strong>en Generalisten bezeichnen, der fast jeder Beute nachgeht,<br />

die ihm begegnet (BERGON et al. 1997)<br />

Wölfe s<strong>in</strong>d enorm leistungsfähige Langstreckenläufer. Wenn sie ihr weites Revier<br />

nach Beute durchstreifen, legen sie oft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen Nacht mehr als h<strong>und</strong>ert Kilometer<br />

zurück. Auf der Flucht oder bei der Verfolgung e<strong>in</strong>es Beutetiers erreichen sie<br />

Spitzengeschw<strong>in</strong>digkeiten von über sechzig Kilometern <strong>in</strong> der St<strong>und</strong>e. Auch s<strong>in</strong>d sie gute<br />

Schwimmer, die selbst eisiges Wasser nicht scheuen. Durchschnittlich s<strong>in</strong>d Wölfe etwa zehn<br />

St<strong>und</strong>en je Tag <strong>in</strong> Bewegung.<br />

E<strong>in</strong> Wolf kann erstaunliche Mengen von Fleisch verzehren: an e<strong>in</strong>em Tag zehn bis<br />

fünfzehn Kilogramm. Ke<strong>in</strong> W<strong>und</strong>er dass der „Wolfshunger“ sprichwörtlich geworden ist.<br />

Wenn er aber ke<strong>in</strong> Jagdglück hat, kann der Wolf auch mehrere Tage lang ohne jegliche<br />

Nahrung auskommen. In solchen Fällen kann es geschehen, dass sich der Wolf, der<br />

normalerweise die Nähe menschlicher Siedlungen meidet, an Haustieren wie zum Beispiel<br />

Schafen, Gänsen <strong>und</strong> H<strong>und</strong>en vergreift.<br />

Vertiefung: Die S<strong>in</strong>ne des Wolfes<br />

Auf der Jagd verlässt sich der Wolf hauptsächlich auf se<strong>in</strong>en Geruchss<strong>in</strong>n. Wie unser<br />

Haush<strong>und</strong> ist er e<strong>in</strong> „Nasentier“. Se<strong>in</strong> Gehör ist aber ebenfalls sehr gut ausgebildet, während<br />

se<strong>in</strong>e Augen vor allem Bewegungen, weniger Umrisse <strong>und</strong> Farben wahrnehmen<br />

Kommentar [D.A.5]: mit<br />

vielen Beutetypen

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