Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...

Anhang C – Exkurse
Abbildung 61: Maremmen-Schäferhund (© Schröder)
Hütehunde
Mit dem Verschwinden der großen Raubtiere, wie Wolf und Bär, benötigte der Hirte
und Schäfer einen den veränderten Umweltbedingungen und der Kulturlandschaft
angepassten Herdengebrauchshund. Das Vertreiben und Verbeißen von Raubsäugern war
nicht mehr in dem Maße erforderlich. Gebraucht wurde jetzt ein wendiger, mittelgroßer Hund,
der das Vieh treiben und zusammenhalten konnte.
Dieser Herdengebrauchshund sollte auf Fingerzeig oder Zuruf seines Herrn reagieren
aber in gewissen Situationen auch ohne deutliche Anweisung eigene Entscheidungen treffen
können. Je nach Nutztierrasse (Schaf, Ziege, Rind, Schwein) entwickelten sich viele
Hundetypen die dem jeweiligen Nutztier die angemessene "Härte" entgegenbringen konnten.
Das Einsatzgebiet der einzelnen Hundetypen ist daher nicht willkürlich austauschbar. Rinder
müssen ggf. "härter" angefasst werden als Schafe. Als Beispiel sei angemerkt, dass auch der
Rottweiler ursprünglich zu den "treibenden" Hunden zählte, seine körperliche Durchsetzungskraft
eignet sich hervorragend zum Antreiben von störrischen Rindern, ist aber für das Hüten
von Schafen nur bedingt geeignet und würde eher schaden als nützen.
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