Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...
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Der Luchs (Lynx lynx) kehrt zurück – Der Luchs <strong>und</strong> der Mensch<br />
Der Luchs <strong>und</strong> der Mensch<br />
Gegenüber der öffentlichen Me<strong>in</strong>ung f<strong>in</strong>det der Schutz des Luchses europaweit im<br />
„Kielwasser“ der anderen Großräuber statt, <strong>und</strong> die Raubkatze verdankt ihre Rückkehr<br />
weitgehend der allgeme<strong>in</strong>en positiven Stimmung der Menschen zum allgeme<strong>in</strong>en Schutz der<br />
großen Carnivoren.<br />
Öffentliche Me<strong>in</strong>ung<br />
Die breite Öffentlichkeit hat ke<strong>in</strong>e klare Me<strong>in</strong>ung zum Luchs. Durch se<strong>in</strong>e zurückgezogene,<br />
fast unsichtbare Lebensweise ist er der breiten Öffentlichkeit weitgehend entgangen.<br />
Es ist weitaus schwerer, e<strong>in</strong>en Luchs zu sehen, als ihm aus dem Weg zu gehen. Und<br />
auch die Folklore hat den Luchs kaum mit Symbolen belegt. Er ist e<strong>in</strong> geheimnisvoller, kaltherziger<br />
Räuber, e<strong>in</strong>e Katze eben.<br />
Gefahren durch den Luchs<br />
Bis auf den Verlust von Haustieren, stellt der Luchs ke<strong>in</strong>e Gefahr <strong>für</strong> den Menschen<br />
dar. Er meidet menschliche Nähe noch mehr als andere Raubtiere, <strong>und</strong> es gibt ke<strong>in</strong>e<br />
überlieferten Angaben von spontanen Luchsangriffen auf Menschen. Selten kamen bisher<br />
Angriffe von verw<strong>und</strong>eten, gefangenen oder tollwütigen Luchsen vor. Luchsweibchen<br />
verteidigen nicht e<strong>in</strong>mal ihre Kätzchen gegen Menschen.<br />
H<strong>und</strong>e können gelegentlich angegriffen werden, wenn sie den Luchs überraschen,<br />
doch die H<strong>und</strong>e werden selten getötet. Der Luchs legt es meistens nur darauf an, den<br />
E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gl<strong>in</strong>g zu verjagen.<br />
Der Luchs ist ke<strong>in</strong> Überträger von Tollwut, auch wenn gelegentlich e<strong>in</strong>e Erkrankung<br />
festgestellt wurde (BREITENMOSER et al. 2000).<br />
Die Akteure<br />
Am Luchsmanagement ist e<strong>in</strong>e überraschend große Anzahl von Akteuren beteiligt, die<br />
man nach Interessen <strong>und</strong> Organisationen unterscheiden kann. Etwas verallgeme<strong>in</strong>ert kann<br />
man sie als Betroffene <strong>und</strong> Be<strong>für</strong>worter e<strong>in</strong>stufen (SCHRÖDER 2005). Neutrale Beteiligte<br />
f<strong>in</strong>det man eher selten, da unterschiedliche Interessen <strong>und</strong> Ansichtspunkte die Geme<strong>in</strong>schaft<br />
spalten.<br />
Die staatlichen Organe<br />
Der Luchs hat e<strong>in</strong>en hohen Flächenanspruch, <strong>und</strong> das verlangt nicht nur die<br />
Zusammenarbeit von Regierungen, M<strong>in</strong>isterien, Ämtern <strong>und</strong> Behörden auf regionaler Basis<br />
(WÖLFL 2001), sondern auch die grenzübergreifende Kooperation im Luchsmanagement<br />
(SCHADT 1999, BREITENMOSER et al. 2000, WÖLFL 2001). Leider fehlt diese<br />
Zusammenarbeit noch zu oft. Nur <strong>in</strong> Skand<strong>in</strong>avien gibt es bislang nationale Luchs –<br />
Aktionspläne. Die meisten Regierungen fühlen sich ihrem Auftrag verpflichtet, die Umwelt<br />
<strong>für</strong> spätere Generationen möglichst <strong>in</strong>takt zu erhalten. Nur räumen manche Regierungen dem<br />
e<strong>in</strong>e höhere Priorität e<strong>in</strong> als andere, was viel von der ökonomischen <strong>und</strong> politischen Situation<br />
des Landes abhängt. Hier existieren große Unterschiede zwischen West- <strong>und</strong> Osteuropa.<br />
Regierungen s<strong>in</strong>d meist Auftraggeber des Luchsmanagements, von wissenschaftlichen<br />
Projekten, Wiedere<strong>in</strong>bürgerungsprogrammen oder f<strong>in</strong>anzieren die Entschädigungssysteme, so<br />
z.B. <strong>in</strong> Skand<strong>in</strong>avien, F<strong>in</strong>nland, Slowenien oder der Schweiz.<br />
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