17.12.2012 Aufrufe

Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...

Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...

Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Anhang C – Exkurse<br />

Italien<br />

232<br />

In den traditionellen Wolfsgebieten haben sich die alten Traditionen zum Teil bewahrt.<br />

Die Herden werden von e<strong>in</strong>em Schäfer <strong>und</strong> m<strong>in</strong>destens zwei H<strong>und</strong>en bewacht, <strong>und</strong> sie zählen<br />

selten mehr als 300 Schafe. Die Herden werden bei Nacht oder bei Nebel <strong>in</strong> Scheunen<br />

gehalten.<br />

Außerhalb der traditionellen Wolfsgebiete gibt es selten Schutz. Und selbst wenn, s<strong>in</strong>d<br />

die Methoden <strong>in</strong>effizient; unerfahrene Schäfer mit unerfahrenen H<strong>und</strong>en wachen über 1000<br />

bis 2000 Schafe.<br />

Rumänien<br />

Hier leben die größten europäischen Populationen an Bären, Wölfen <strong>und</strong> Luchsen<br />

außerhalb Russlands, <strong>und</strong> die alten Techniken s<strong>in</strong>d auch heute noch im Gebrauch.<br />

Professionelle Schäfer mit vielen (aber meist unausgebildeten) H<strong>und</strong>en wachen über 100 bis<br />

1000 Schafe, <strong>und</strong> heuern sich notfalls Helfer an.<br />

Nachts werden die Schafe auf e<strong>in</strong>er Weide gehalten, <strong>und</strong> der Schäfer schläft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Hütte daneben. Schäfer <strong>und</strong> Besitzer haben gelernt, e<strong>in</strong>ige Verluste durch Räuber zu<br />

tolerieren, doch wenn die Schäden überhand nehmen, wird nicht selten zu Wilderei gegriffen,<br />

besonders seit die Wolfspopulation unter ganzjährigem Schutz steht. Die Dorfgeme<strong>in</strong>schaften<br />

<strong>in</strong> den Karpaten s<strong>in</strong>d kle<strong>in</strong>, <strong>und</strong> Schäfer <strong>und</strong> Jäger kennen e<strong>in</strong>ander, wenn sie nicht sogar<br />

verwandt s<strong>in</strong>d.<br />

Slowakei<br />

Auch hier s<strong>in</strong>d die alten Methoden noch nicht verloren gegangen, <strong>und</strong> speziell<br />

tra<strong>in</strong>ierte Herdenschutzh<strong>und</strong>e helfen den Berufsschäfern, Wolf, Bär <strong>und</strong> Luchs fernzuhalten.<br />

Es zeigte sich, dass gut tra<strong>in</strong>ierte Schutzh<strong>und</strong>e, die permanent bei der Herde bleiben, e<strong>in</strong>en<br />

guten Schutz bieten. Sie beg<strong>in</strong>nen bereits zu bellen, wenn Wölfe näher als 300 m an die Herde<br />

herankommen. Leider werden sie immer noch häufig angekettet. Versuche zeigten hier, dass<br />

freilaufende H<strong>und</strong>e effektiver s<strong>in</strong>d als angekettete, die aber doch meist besseren Schutz boten<br />

als gar ke<strong>in</strong>e H<strong>und</strong>e.<br />

Norwegen <strong>und</strong> Schweden<br />

Hier ist die Besiedelung ländlicher Gebiete erwünscht <strong>und</strong> wird stark subventioniert.<br />

In den letzten 100 Jahren nahm die Schafhaltung zu, während die Räuber abnahmen. Sie ist<br />

erwünscht <strong>und</strong> gefördert, so dass 1996 2,2 Millionen Schafe ungeschützt <strong>in</strong> Norwegen<br />

grasten.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!