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Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...

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Werkzeuge des Wildtiermanagements – Das Konzept der Metapopulation<br />

Das Konzept der Metapopulation<br />

Was ist e<strong>in</strong>e Metapopulation?<br />

AMMLER et al. (1999) def<strong>in</strong>ieren Metapopulationen so:<br />

E<strong>in</strong>en Verb<strong>und</strong> aus Teilpopulationen, <strong>in</strong> dem alle Teilpopulationen aussterben <strong>und</strong><br />

dann von benachbarten Teilpopulationen an derselben oder anderer Stelle neu gegründet<br />

werden können, fasst man generell als Metapopulation auf.<br />

Also ist e<strong>in</strong>e Metapopulation e<strong>in</strong> Netzwerk aus mehreren Populationen, zwischen<br />

denen Disperser h<strong>in</strong> <strong>und</strong> her wandern können.<br />

Natürliche Metapopulationen f<strong>in</strong>den wir häufig <strong>in</strong> fragmentierten Habitaten wie<br />

alp<strong>in</strong>en Hochlagen, aber auch die Verteilungsmuster natürlicher Lebensräume <strong>in</strong> unserer<br />

modernen Kulturlandschaft entsprechen mehr oder weniger dem Muster von Metapopulationen<br />

(STORCH et al. 1996)<br />

Leider ist das moderne <strong>Europa</strong> e<strong>in</strong> dicht besiedeltes Gebiet, so dass sich die Lebensraumvernetzung<br />

<strong>und</strong> die Gestaltung von Metapopulationen nur auf dem Papier problemlos<br />

verwirklichen lässt (HOLTMEIER 2002).<br />

Die Metapopulation im Wildtiermanagement<br />

E<strong>in</strong> Werkzeug der Analyse<br />

Ungünstigerweise ist der Nachweis e<strong>in</strong>er Metapopulation sehr zeitaufwändig, Zeit, die<br />

im Wildtiermanagement meist fehlt. So kommt die Erfahrung der Experten zum Tragen, die<br />

Metapopulationen anhand e<strong>in</strong>iger wichtiger Leitsätze beurteilen (STORCH&SCHRÖDER<br />

1996).<br />

Größere Populationen überleben wahrsche<strong>in</strong>licher als kle<strong>in</strong>e.<br />

Teilpopulationen haben bessere Überlebenschancen, wenn sie mit anderen<br />

Populationen vernetzt s<strong>in</strong>d.<br />

Spezies entwickeln höhere Individuenzahlen <strong>in</strong> Netzwerken aus größeren<br />

Habitatpatches, als <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Netzwerk aus kle<strong>in</strong>en Patches. Genauso spielt die Zahl der<br />

Habitatpatches e<strong>in</strong>e große Rolle. Je mehr, desto besser.<br />

Der letzte wichtige Faktor ist die Häufigkeit des Individuenaustausches.<br />

Teilpopulationen s<strong>in</strong>d meist kurzlebig, doch je wahrsche<strong>in</strong>licher e<strong>in</strong> Individuenaustausch ist,<br />

desto stabiler wird im Gr<strong>und</strong>e die Metapopulation. Populationen, zwischen denen e<strong>in</strong><br />

Austausch zum<strong>in</strong>dest gelegentlich möglich ersche<strong>in</strong>t, werden als e<strong>in</strong>e Metapopulation<br />

angenommen.<br />

Durch die Anwendung dieser Leitsätze ist es <strong>in</strong> der Praxis möglich, f<strong>und</strong>ierte<br />

Aussagen auch ohne ausreichende Detaildaten zu machen.<br />

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