Großraubtiere in Europa - Studienfakultät für Forstwissenschaft und ...

Anhang C – Exkurse
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Doch in den Gegenden, in denen es noch Kaninchen gibt, werden diese regelmäßig
überjagt, und die Entwicklung einer Immunantwort zu Myxomatose und RHD möglicherweise
verzögert.
Wiederaufstockungen und Neubegründungen werden immer wieder unternommen,
doch sie können neue Probleme mit sich bringen, wie neue Krankheit oder neue Mutationen
der alten Seuchen.
Und letztlich bringt die Urbanisierung neue Gefahren mit sich. Verwilderte Haustiere
oder das Erstarken der Füchse durch das reichhaltige Futterangebot in den Abfällen der
Menschen setzen den Kaninchen weiter zu.
Lösungsmöglichkeiten
Die Wildkaninchen sind derzeit in einer Abwärtsspirale gefangen, die nur durch einen
ganzen Maßnahmenkatalog durchbrochen werden kann. Die Bekämpfung der Krankheiten ist
wichtig, doch Wunder kann die Medizin hier nicht bringen.
Die Methoden des Niederwildmanagements sind ein weiterer Schlüsselpunkt. Die Jagd
sollte im Sommer eingestellt werden, damit krankheitsresistente Tiere die Chance haben, sich
zu vermehren. Auch sollte die Regierung die Niederwildjagd fördern, besonders in Spanien.
Richtlinien zur Kaninchenerholung sollten beschlossen und eine weitere Erforschung ihrer
Ökologie gefördert werden.
Die Räuberkontrolle, meist nicht selektiv und auch gesetzlich verboten (da viele
Räuber selber unter Schutz stehen), bringt nur kurzfristige Erfolge und sollte am besten
aufgegeben werden, was nur durch scharfe Kontrollen der Fallenjagd durchgesetzt werden
kann. Generalisten wie Füchse oder Wildschweine, aber auch verwilderte Hunde und Katzen
sollten gezielt bekämpft werden, indem ihnen künstliche Futterquellen entzogen werden, um
ihre Populationen nicht über natürlich tragbare Maße ausufern zu lassen.