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Klassifikation von Mustern

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112 KAPITEL 2. VORVERARBEITUNG (VK.1.3.3, 18.05.2007)<br />

angewendet werden. Es handelt sich um nichtlineare Nachbarschaftsoperationen. Das Strukturelement<br />

bestimmt die Nachbarschaft. Speziell bei binären <strong>Mustern</strong> reicht es, die Menge der<br />

(diskreten) Koordinatentupel (j, k) anzugeben, für die das Muster den Wert Eins annimmt.<br />

Hier wird an der in Abschnitt 2.1 eingeführten Notation festgehalten, die Muster als endliche<br />

(ein– oder mehrdimensionale) Folge <strong>von</strong> Abtastwerten einer Funktion f(x) definiert; dafür<br />

werden einige elementare Operationen auf Binärmustern angegeben und für weitere auf die<br />

Literatur verwiesen. Das Strukturelement s ist dann eine Matrix <strong>von</strong> Koordinatentupeln s =<br />

{(µ, ν)|µ = −m−, −m−+1, . . . , 0, . . . , m+−1, m+; ν = −n−, n−+1, . . . , 0, . . . , n+−1, n+}.<br />

Spezielle Strukturelemente sind solche, die Liniensegmente oder Kreise approximieren sowie<br />

Rechtecke, wobei der Referenzpunkt (0, 0) des Strukturelements durch Wahl <strong>von</strong> m−, n− festgelegt<br />

wird.<br />

Definition 2.8 Eine elementare morphologische Operation für Binärbilder ist die Erosion mit<br />

dem Strukturelement s<br />

h = f ⊖ s , (2.4.15)<br />

<br />

1 : fj+µ,k+ν = 1 , ∀ (µ, ν) ∈ s ,<br />

hjk =<br />

0 : sonst ,<br />

= min<br />

(µ,ν)∈s {fj+µ,k+ν} .<br />

Definition 2.9 Das Gegenstück (aber nicht die Inverse) zur Erosion ist die Dilatation für Binärbilder<br />

mit dem Strukturelement s<br />

h = f ⊕ s , (2.4.16)<br />

<br />

1 : ∃(µ, ν) ∈ s , fj+µ,k+ν = 1 ,<br />

hjk =<br />

0 : sonst ,<br />

= max<br />

(µ,ν)∈s {fj+µ,k+ν} .<br />

Erosion und Dilatation sind in dem Sinne duale morphologische Operationen als das Ergebnis<br />

der Erosion <strong>von</strong> f dasselbe ist wie die Dilatation des Komplements f c = 1 − f und<br />

die Verwendung des Komplements der Operation als Ergebnis. Die Operationen werden in<br />

Bild 2.4.6 erläutert. Der Ursprung des Strukturelements wird auf den aktuellen Bildpunkt (j, k)<br />

gelegt und die Bedingungen (2.4.15) bzw. (2.4.16) geprüft. Im gezeigten Fall ergibt die Erosion<br />

hjk = 0, d. h. das Binärmuster wird am Rand verkleinert, die Dilatation ergibt hjk = 1. Die Bedingung<br />

für die Dilatation bleibt auch noch erfüllt, wenn der Punkt (j, k) aus dem Binärmuster<br />

herausgezogen wird, das Strukturelement aber noch eintaucht, d. h. das Binärmuster wird am<br />

Rand vergrößert.<br />

Die oben für Binärbilder definierten Operationen lassen sich in der Formulierung mit den<br />

Minimum– und Maximumoperationen auch auf Grauwertbilder anwenden. Eine Verallgemeinerung<br />

ergibt sich durch Verwendung eines Strukturelements s = {µ, ν, sµν}, das für jedes<br />

Koordinatentupel (µ, ν) einen Wert sµν aus den Zahlen [smin, smax] annehmen kann. Man entnimmt<br />

den Definitionen, dass ein Strukturelement mit M Bildpunkten, die alle den Wert Null<br />

haben, genau wieder die Erosion bzw. Dilatation in (2.4.15) bzw. (2.4.16) oder auch in (2.4.9)<br />

ergibt. Ansätze zur Bestimmung eines Strukturelementes und einer Folge <strong>von</strong> morphologischen<br />

Operationen werden in der Literatur genannt.

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