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Klassifikation von Mustern

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132 KAPITEL 2. VORVERARBEITUNG (VK.1.3.3, 18.05.2007)<br />

verwendet. Abstandsmaße für einen aus nicht dimensionslosen Komponenten zusammengesetzten<br />

Merkmalsvektor sind offenbar nichtssagend. Es sei daran erinnert, dass man eine Normierung<br />

der Funktionswerte bereits über die Quantisierungskennlinie eines PCM-Verfahrens erreichen<br />

kann, wenn man das Intervall (fmin, fmax) in Bild 2.1.7 stets auf die Werte {b1, . . . , bL}<br />

abbildet. Dabei wird allerdings nicht die Normierung auf die Energie (2.5.41) realisiert. Mit der<br />

Gleichung<br />

hj = α fj − fmin<br />

fmax − fmin<br />

, (2.5.48)<br />

fmin = min<br />

j {fj} und fmax = max<br />

j {fj} (2.5.49)<br />

schließlich werden die Werte einer Folge [fj] auf das Intervall 0 ≤ hj ≤ α normiert.<br />

Die Beleuchtung eines Bildes kann oft inhomogen sein und <strong>von</strong> einem Bildrand zum anderen<br />

<strong>von</strong> relativ hell zu relativ dunkel variieren. Wenn dieses Bild relativ kleine Objekte (klein<br />

im Vergleich zur Bildgröße) enthält, können diese zunächst mit einer morphologischen Schließung<br />

beseitigt werden, d. h. es bleibt in etwa nur die inhomogen beleuchtete Fläche übrig. Vom<br />

Ergebnis der Schließung wird dann das Originalbild subtrahiert, und man erhält ein relativ homogen<br />

ausgeleuchtetes Bild; statt der Subtraktion kann auch eine Division verwendet werden.<br />

Natürlich ist es das Beste, die Beleuchtung bei der Aufnahme sorgfältig zu kontrollieren, jedoch<br />

gehen wir hier da<strong>von</strong> aus, dass das bestmögliche Bild zur Vorverarbeitung kommt.<br />

2.5.6 Strichstärke<br />

Die Bedeutung <strong>von</strong> Linienmustern ist in weiten Grenzen unabhängig <strong>von</strong> der Strichstärke, sodass<br />

es naheliegt, diese zunächst auf einen einheitlichen Wert, i. Allg. einen Rasterpunkt, zu<br />

normieren. Auch bei Schriftzeichen werden solche Verfahren immer wieder angewendet. Allerdings<br />

kann sich so eine Normierung je nach <strong>Klassifikation</strong>sverfahren auch nachteilig auswirken;<br />

dieses ist ein experimentell untermauertes Beispiel für das schon am Anfang <strong>von</strong> Kapitel 2<br />

aufgezeigte Problem, dass der Erfolg einer Vorverarbeitungsoperation in der Regel im Zusammenhang<br />

mit den nachfolgenden Operationen beurteilt werden muss. Eine Linienverdünnung<br />

ist auch für die Kettencodierung zweckmäßig sowie für die <strong>Klassifikation</strong> <strong>von</strong> Fingerabdrücken<br />

und sonstigen Linienmustern.<br />

Das Prinzip der Verfahren beruht darauf, in mehreren Durchgängen Randpunkte einer Linie<br />

abzuschälen, bis eine Linie, die nur einen Rasterpunkt dick ist, übrigbleibt. In den meisten<br />

Fällen werden einige oder alle der folgenden Forderungen gestellt:<br />

1. Linien werden nicht unterbrochen und nicht verkürzt.<br />

2. Die verdünnte Linie sollte etwa in der Mitte der ursprünglichen Linie liegen, auch wenn<br />

Bildstörungen vorliegen.<br />

3. Das Verfahren muss schnell arbeiten.<br />

Wichtigstes Element in der Linienverdünnung ist die Definition <strong>von</strong> Bedingungen für die<br />

Entfernung eines Bildpunktes. Ein Beispiel für solche Bedingungen beruht auf den in Bild 2.5.9<br />

gezeigten Masken M1, . . . , M19. Die Matrix [fjk] der Bildpunkte wird in vier disjunkte Teilmengen<br />

zerlegt, die bei der Linienverdünnung nacheinander spaltenweise bearbeitet werden.<br />

Zunächst werden nur die Masken M1, . . . , M11 verwendet und ein Punkt P mit dem Wert 1<br />

entfernt, wenn seine Nachbarn die durch die Masken festgelegten Werte haben. Dann wird mit

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