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Klassifikation von Mustern

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404 KAPITEL 4. NUMERISCHE KLASSIFIKATION (VK.2.3.3, 07.09.2005)<br />

dynamischen Programmierung (DP), bei der eine vollständige Suche über alle zulässigen<br />

Funktionen k = w(j) ausgeführt wird. Der für l Wertepaare fλj, fk berechnete Abstand D l λ mit<br />

1 ≤ l ≤ MW in (4.6.15) bleibt unverändert, wenn ein (l+1)-tes Wertepaar hinzukommt, sodass<br />

gilt<br />

für den mit l + 1 Wertepaaren berechneten Abstand D l+1<br />

λ<br />

D l+1<br />

λ = Dl λ + d(fλj(l+1), fk(l+1)) . (4.6.19)<br />

Offensichtlich ist dieses eine monotone und separierbare Gütefunktion wie sie für die DP erforderlich<br />

ist. Hat man also zu irgendeinem Punkt (j(l), k(l)) der (j, k)-Ebene einen optimalen<br />

Pfad gefunden – d. h. einen Pfad, auf dem der Abstand minimiert wird – so muss wegen des<br />

Optimalitätsprinzips jeder andere optimale Pfad zu einem Punkt (j(l + 1), k(l + 1)), der auch<br />

(j(l), k(l)) enthalten soll, den optimalen Pfad nach (j(l), k(l)) enthalten. Daraus folgt, dass man<br />

bei der Suche der besten Funktion w ∗ nicht alle möglichen Pfade, die zu einem Punkt führen,<br />

speichern muss, sondern nur den jeweils besten. Der dynamischen Programmierung liegt die<br />

Anwendung dieses Prinzips zugrunde, die zu einer ganz wesentlichen Reduktion des Speicherund<br />

Rechenaufwandes führt, wie in Abschnitt 1.6.8 erläutert. Wenn die zulässigen Vorgänger<br />

zunächst nicht eingeschränkt sind, ergibt sich damit die Rekursionsgleichung<br />

D ∗ (j, k) = d(fλj, fk) + min{mögliche Vorgänger} . (4.6.20)<br />

Als Beispiel wird die Berechnung <strong>von</strong> w ∗ unter Berücksichtigung <strong>von</strong> (4.6.18) angegeben.<br />

Mit den Bezeichnungen <strong>von</strong> Bild 4.6.7 erfolgt die Berechnung spaltenweise, d. h. für festes j<br />

werden alle Abstände zu Punkten (j, k), k = 0, . . . , M − 1 berechnet und dann j um 1 erhöht.<br />

Mit D ∗ (j, k) wird der minimale Abstand bezeichnet, wenn man die Werte 0, 1, . . . , j <strong>von</strong> f λ<br />

mit den Werten 0, 1, . . . , k <strong>von</strong> f vergleicht. Es ist wichtig, dass D ∗ (j, k) der minimale Abstand<br />

ist, den man mit der optimalen Funktion w ∗ erreicht. In der ersten Spalte (j = 0) ist jeder Punkt<br />

(j = 0, k) nur auf einem Weg erreichbar, also jeder Abstand bereits minimal. In der zweiten<br />

Spalte kann z. B. der Punkt (j = 1, k = 3) in einem Schritt wegen (4.6.18) <strong>von</strong> den drei<br />

Vorgängern (j = 1, k = 2), (j = 0, k = 2), (j = 0, k = 3) erreicht werden. Es gilt also für den<br />

minimalen Abstand D ∗ (j, k) die rekursive Beziehung<br />

D ∗ (j, k) = d(fλj, fk) + min {D ∗ (j, k − 1), D ∗ (j − 1, k − 1), D ∗ (j − 1, k)} . (4.6.21)<br />

Es gibt hier also nur drei möglichen Vorgänger. Die Gleichung (4.6.21) wird für die gesamte<br />

(j, k)-Ebene ausgewertet bis man mit D ∗ (Mλ − 1, M − 1) den gesuchten minimalen Abstand<br />

zwischen f λ und f erhält. Wenn der Punkt (j, k) <strong>von</strong> mehr oder anderen als den oben genannten<br />

drei Vorgängern erreichbar ist, ändert sich in (4.6.21) lediglich die Menge der Abstände, über<br />

die das Minimum gesucht wird. Wenn man nach Erreichen <strong>von</strong> j = Mλ − 1 und k = M − 1<br />

den optimalen Pfad angeben will, muss bei jeder Auswertung <strong>von</strong> (4.6.21) nicht nur D ∗ (j, k)<br />

gespeichert werden, sondern auch die Indizes des auf dem optimalen Pfad nach (j, k) liegenden<br />

Vorgängers. Eine Beschränkung des Bereiches der (j, k)-Ebene, in der der optimale Pfad oder<br />

w ∗ liegen darf, erhält man, indem in jeder Spalte der Index k nicht <strong>von</strong> 0 bis M − 1, sondern<br />

nur über einen geeignet gewählten Bereich variiert wird. Zusammengefasst ergibt sich der in<br />

Bild 4.6.8 gezeigte Algorithmus.<br />

Erweiterungen<br />

Klassifikatoren, die auf einer nichtlinearen Normierung mit Hilfe der dynamischen Programmierung<br />

beruhen, haben insbesondere im Bereich der Spracherkennung eine große Bedeutung

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