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Klassifikation von Mustern

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380 KAPITEL 4. NUMERISCHE KLASSIFIKATION (VK.2.3.3, 07.09.2005)<br />

Es kommt nun darauf an, den Rechenvorgang so steuern, dass lineare Abhängigkeiten beseitigt<br />

werden und die Abnahme des Fehlers ε in jedem Schritt möglichst groß ist.<br />

Der Fehler ε in (4.4.14) ist das Optimierungskriterium für den Polynomklassifikator. Wenn<br />

man sukzessive die Spalten, und damit die Komponenten der Approximationsfunktion ϕ in<br />

(4.4.7), auswählt, die den Fehler am meisten verkleinern, so werden damit systematisch die<br />

besten Merkmale sowie deren Produktterme für den Polynomklassifikator ermittelt. Damit ist<br />

ein analytisches Verfahren zur Merkmalsauswahl für einen bestimmten Klassifikator realisiert;<br />

zwei weitere Beispiele für analytische Verfahren wurden in Abschnitt 3.8 vorgestellt.<br />

Der Kürze halber geben wir nur die Gleichungen zur Berechnung der neuen Matrix A ′′ und<br />

der veränderten Fehlermatrix K ′′<br />

ɛ sowie zur Auswertung der beiden Kriterien an; die Einzelheiten<br />

sind in der in Abschnitt 4.11 erwähnten Literatur enthalten. Es gilt mit den Bezeichnungen<br />

<strong>von</strong> Bild 4.4.1 oder (4.4.48)<br />

A ′′ ′<br />

A<br />

=<br />

0T <br />

− 1<br />

<br />

e<br />

b<br />

α 1<br />

T , (4.4.49)<br />

K ′′<br />

1<br />

ɛ = K′ ɛ −<br />

α bbT . (4.4.50)<br />

Die Gleichungen (4.4.49) und (4.4.50) beschreiben die Änderungen der Ausgangsmatrizen<br />

A, Kɛ durch die Rechenschritte. Insbesondere wird die für m ′ Terme gültige optimale Parametermatrix<br />

durch Hinzunahme einer weiteren Zeile wieder verändert. Die Normierung der<br />

Spalten <strong>von</strong> S, bzw. einer weiteren (m ′ + 1)-ten Spalte <strong>von</strong> U ′ , wird mit den Schritten 1) und<br />

2) des GAUSS-JORDAN-Algorithmus durchgeführt.<br />

Zur Auswahl der nächsten zu normierenden Spalte wird zunächst die lineare Abhängigkeit<br />

verwendet. Eine weitere Komponente ϕµ ist dann nutzlos, wenn sie linear <strong>von</strong> den schon ver-<br />

wendeten ϕ1, . . . , ϕm ′ abhängt, wie auch aus (3.9.41), S. 254, in Abschnitt 3.9.2 hervorgeht.<br />

Es lässt sich zeigen, dass das Hauptdiagonalelement α in Bild 4.4.1 bei linearer Abhängigkeit<br />

verschwindet. Als nächste zu normierende Spalte wird also die mit dem größten Wert <strong>von</strong> α<br />

genommen; dieses entspricht gerade der Pivotisierung durch Auswahl des größten Hauptdiagonalelements<br />

aus dem obigen Schritt 3 des GAUSS-JORDAN-Algorithmus bzw. der Vorgehensweise<br />

im Zusammenhang mit (4.4.40). Dort wird auf der Matrix (B |D) gearbeitet, hier auf der<br />

Matrix S.<br />

Ein anderes Auswahlkriterium ist die Verminderung des Approximationsfehlers ε, die sich<br />

durch Hinzunahme einer weiteren Komponente ergibt. Die Verminderung des Fehlers ist<br />

∆ε = 1<br />

α bT b . (4.4.51)<br />

Dieses folgt aus (4.4.50), da der Approximationsfehler ε in (4.4.15) gleich der Spur der Kovarianzmatrix<br />

in (4.4.50) ist. Als nächste zu normierende Spalte wird in diesem Falle also die<br />

mit dem größten Wert <strong>von</strong> ∆ε genommen. Das zweite Auswahlkriterium erfordert zwar zusätzlichen<br />

Rechenaufwand, ergibt aber die schnellste Abnahme des Approximationsfehlers ε. Zur<br />

Reduzierung linearer Abhängigkeiten kann zusätzlich zur Auswahl der nächsten Spalte, d. h. zusätzlich<br />

zur Pivotisierung mit (4.4.51), in jedem Rechenschritt noch überprüft werden, ob es zu<br />

kleine Hauptdiagonalelemente gibt; diese kennzeichnen Terme mit starker linearer Abhängigkeit<br />

zu schon ausgewählten Termen. Die zugehörigen Polynomterme werden durch Streichen<br />

der Zeilen und Spalten, in der die zu kleinen Hauptdiagonalelemente liegen, eliminiert. Das<br />

erfordert einen Schwellwert für die Mindestgröße eines Hauptdiagonalelements.

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