21.12.2012 Aufrufe

Klassifikation von Mustern

Klassifikation von Mustern

Klassifikation von Mustern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

266 KAPITEL 3. MERKMALE (VK.2.3.3, 13.04.2004)<br />

stellung des Musters selbst als auch einer aus dem Muster berechneten anderen Größe, wie z. B.<br />

der Energie eines Sprachsignals in einem Frequenzband.<br />

Bei einem wellenförmigen Muster gibt die Folge der Abtastwerte [fj] direkt einen Kurvenverlauf<br />

an, mit dessen Approximation durch Formelemente unmittelbar begonnen werden kann.<br />

Dagegen muss ein bildhaftes Muster i. Allg. zunächst in ein linienhaftes transformiert werden.<br />

Da in diesem Band nur die <strong>Klassifikation</strong> relativ einfacher Muster behandelt wird, kann man<br />

meistens da<strong>von</strong> ausgehen, dass das Muster zunächst durch eine Schwellwertoperation – siehe<br />

Abschnitt 2.2 – vom Hintergrund trennbar ist. Man hat dann eine Folge [fjk], in der Objektpunkte<br />

den Wert 1 und Hintergrundpunkte den Wert 0 haben. Die Konturlinie des Musters ist<br />

durch eine Änderung der Funktionswerte <strong>von</strong> 0 auf 1 oder umgekehrt gekennzeichnet. Punkte<br />

auf der Konturlinie lassen sich mit folgendem einfachen Algorithmus ermitteln:<br />

1. Gegeben ist eine binäre Folge [fjk], in der das Objekt durch den Funktionswert 1 charakterisiert<br />

ist. Die Matrix der Werte fjk wird zeilenweise durchsucht, bis der erste Punkt P<br />

mit dem Wert 1 gefunden wird. Dieses ist der erste Punkt auf der Konturlinie.<br />

2. Man stelle sich vor, dass man auf den zuletzt erreichten Punkt zugegangen ist. Wenn er<br />

den Wert 1 hat, biege man nach links ab, sonst nach rechts. Jeder Punkt mit dem Wert 1,<br />

der dabei erreicht wird, liegt auf der Kontur.<br />

3. Man wiederhole Schritt 2, bis das Objekt umfahren ist.<br />

4. Das Ergebnis ist eine geordnete Liste <strong>von</strong> Konturpunkten, die dadurch entsteht, dass man<br />

das Objekt, beginnend bei P , so umläuft, dass das Objektinnere zur Rechten liegt.<br />

Eine andere Vorgehensweise besteht darin, zunächst Konturpunkte zu finden und sie dann zu<br />

ordnen. Jeder Punkt fjk mit dem Wert 1, der weniger als acht Nachbarpunkte mit dem Wert 1<br />

hat, ist ein Konturpunkt.<br />

Ausgangspunkt der weiteren Verarbeitung ist eine geordnete Menge<br />

S = {(xj, yj) | j = 1, 2, . . . , N} (3.10.1)<br />

<strong>von</strong> Wertepaaren. Bei einem eindimensionalen Muster f(x) ist xj = j∆x der quantisierte Wert<br />

der unabhängigen Variablen, yj = f(xj) der zugehörige Funktionswert. Die Ordnung ergibt<br />

sich nach ansteigenden Werten <strong>von</strong> xj. Für ein zweidimensionales Muster sind xj, yj die Koordinaten<br />

eines auf der Konturlinie liegenden Punktes, und die Ordnung ergibt sich aus der<br />

Reihenfolge der Punkte bei einem Umlauf um die Konturlinie. Ein Beispiel zeigt Bild 3.10.4.<br />

Vielfach wird eine gemäß (3.10.1) gegebene Kurve zunächst stückweise linear approximiert.<br />

Dafür ist es erforderlich, geeignete Geraden durch vorgegebene Punkte zu legen. Die Gleichung<br />

einer Geraden durch die beiden Punkte (xj, yj) und (xk, yk) ist<br />

x(yj − yk) + y(xk − xj) = yj(xk − xj) − xj(yk − yj) ,<br />

ax + by = c , a 2 + b 2 > 0 . (3.10.2)<br />

Der Ordinatenabstand dj eines Punktes (xj, yj) <strong>von</strong> der obigen Geraden ist definiert durch<br />

dj = axj + byj − c<br />

b<br />

und der senkrechte Abstand sj ist definiert durch<br />

sj = |axj + byj − c|<br />

√<br />

a2 + b2 (3.10.3)<br />

. (3.10.4)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!