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Klassifikation von Mustern

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1.5. KLASSIFIKATIONSPROBLEME 27<br />

Geräusche praktisch besonders wichtige Beispiele für Muster. Bei Bildern muss das Aufnahmegerät<br />

i. Allg. eine physikalische Größe, speziell z. B. die Lichtintensität, unter Umständen<br />

in verschiedenen Spektralkanälen, in eine elektrische Spannung umwandeln und bei Sprache<br />

oder Geräuschen den Schalldruck. Dafür eignen sich unter anderem Fotodioden, Fernsehkameras<br />

und Mikrofone. Das Problem, ein Muster f(x) mit kontinuierlichem Wertebereich für<br />

f und x digital – also mit einem diskreten Wertebereich für f und x – darzustellen, wird in<br />

Abschnitt 2.1 behandelt.<br />

Nach der Aufnahme wird das Muster vorverarbeitet. Dabei soll vor allem die Qualität des<br />

Musters in der Hinsicht verbessert werden, dass die nachfolgende Verarbeitung erleichtert (Reduzierung<br />

des Aufwandes) und/oder die <strong>Klassifikation</strong>sleistung erhöht wird (Verbesserung der<br />

Leistung). Anschließend werden Merkmale extrahiert, deren Existenz und Eigenschaften mit<br />

den Postulaten 2 und 3 vorausgesetzt wurde. Wie im vorigen Abschnitt angedeutet wurde, können<br />

die Merkmale Zahlenwerte oder Symbole sein. Im ersten Falle werden die Zahlen den<br />

Komponenten eines Merkmalsvektors zugeordnet, im letzteren wird eine Kette <strong>von</strong> Symbolen<br />

gebildet. Die Merkmale werden dann klassifiziert, d. h. die in (1.3.6) angedeutete Abbildung<br />

ausgeführt. Je nach Typ der Merkmale kommen dafür numerische oder syntaktische Klassifikatoren<br />

in Frage.<br />

Um Muster zu klassifizieren, müssen dem Klassifikator die Bereiche der Klassen bekannt<br />

sein. Diese werden in einer Lern– oder Trainingsphase mit Hilfe der Stichprobe ω ermittelt. In<br />

Bild 1.4.1 ist die Lernphase mit angedeutet. Auf Lernalgorithmen wird in Kapitel 4, in dem die<br />

entsprechenden Klassifikatoren behandelt werden, eingegangen. Die Leistungsfähigkeit eines<br />

<strong>Klassifikation</strong>ssystems wird in der Regel zunächst durch Simulation des Systems am Digitalrechner<br />

ermittelt. Es wird hier angenommen, dass die Programmierung der verwendeten Algorithmen<br />

keine Probleme bereitet und daher übergangen werden kann. Bei zufriedenstellender<br />

Leistung des Systems und entsprechendem Bedarf kann dann eine Realisierung des Gesamtsystems<br />

durch spezielle Hardwarekomponenten erfolgen. Auch darauf wird im Rahmen dieses<br />

Buches nicht eingegangen.<br />

Die hier als Basis verwendete einfache Systemstruktur in Bild 1.4.1 bzw. Bild 1.3.3 deckt<br />

eine Vielzahl praktisch wichtiger und theoretisch anspruchsvoller <strong>Klassifikation</strong>saufgaben ab.<br />

In Bild 1.3.5 und Bild 1.3.6 werden mögliche Alternativen und Erweiterungen angedeutet, die<br />

schon aus Platzgründen nicht weiter behandelt werden.<br />

1.5 <strong>Klassifikation</strong>sprobleme<br />

Diejenigen, die BAYES-Methoden zurückweisen,<br />

zeigen nur – durch die benutzten Argumente<br />

– ihre Unwissenheit darüber, was<br />

BAYES-Methoden sind. (JAYNES)<br />

Hat man dann die Teile in der Hand, fehlt leider<br />

nur das geistige Band. (GOETHE)<br />

Nach einem einführenden Beispiel werden schematisiert einige Typen <strong>von</strong> <strong>Klassifikation</strong>sproblemen<br />

vorgestellt, die durch wachsende Komplexität charakterisiert sind. Ihr Lösungsprinzip<br />

beruht stets auf der Minimierung einer geeigneten Kostenfunktion, wie in (1.3.7) eingeführt.<br />

Zwei wichtige Beispiele für Kostenfunktionen sind in (4.1.10), S. 309, und (4.3.2), S. 361,<br />

angegeben.

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