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Klassifikation von Mustern

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2.1. KODIERUNG (VA.1.2.3, 18.05.2007) 61<br />

✛<br />

Aufnahme<br />

des Musters<br />

Wiedergabe<br />

des Musters<br />

✲ Vorfilterung ✲ Abtastung ✲ Kodierung<br />

Nachfilterung<br />

✛<br />

Dekodierung<br />

✛<br />

❄<br />

Speicherung<br />

Übertragung<br />

Verarbeitung<br />

Bild 2.1.1: Aufnahme und Wiedergabe <strong>von</strong> <strong>Mustern</strong> mit dazwischenliegender digitaler Verarbeitung<br />

2.1 Kodierung (VA.1.2.3, 18.05.2007)<br />

2.1.1 Allgemeine Bemerkungen<br />

Da ein Muster als Funktion f(x) definiert wurde, kann zunächst der Eindruck entstehen, dass<br />

man diese Funktion in geschlossener Form, z. B. <strong>von</strong> der Art f(x) = ax 2 +bx+c oder f(x, y) =<br />

exp[−x 2 − y 2 ] angeben könnte. Das ist natürlich nicht der Fall, da Muster – man betrachte<br />

nochmals Bild 1.2.2 und Bild 1.2.3, S. 19, – i. Allg. keine solche Darstellung erlauben. Der<br />

einzig gangbare Weg ist die Definition <strong>von</strong> f(x) durch eine Wertetabelle, d. h. man ermittelt<br />

und speichert die Funktionswerte f für eine endliche Zahl M <strong>von</strong> Koordinatenwerten xi, i =<br />

0, 1, . . . , M − 1; dieser Vorgang wird als Abtastung (”sampling”) <strong>von</strong> f(x) bezeichnet. Die<br />

Verarbeitung der Funktionswerte f erfolgt vielfach digital, und in diesem Buch werden nur<br />

digitale Verfahren behandelt. Das bedeutet, dass auch die Funktionswerte nur mit endlich vielen<br />

diskreten Quantisierungsstufen ermittelt, gespeichert und verarbeitet werden; der Vorgang der<br />

Zuordnung diskreter Funktionswerte wird als Kodierung bezeichnet. Damit wird der Tatsache<br />

Rechnung getragen, dass Digitalrechner nur endlich viele Werte speichern und in endlicher Zeit<br />

nur endlich viele bit verarbeiten können.<br />

Damit ergibt sich die in Bild 2.1.1 gezeigte Folge <strong>von</strong> Schritten. Ein Muster wird zunächst<br />

aufgenommen, also eine physikalische Größe wie Schalldruck oder Lichtintensität in eine elektrische<br />

Spannung umgewandelt. Es folgt eine Vorfilterung, um die noch zu erörternde Bedingung<br />

(2.1.18) sicherzustellen, und die Abtastung des Musters. Die an diskreten Koordinatenwerten<br />

gemessenen Funktionswerte werden kodiert. Die Funktion f(x) ist damit durch endlich<br />

viele diskrete Werte dargestellt und kann in einem Digitalrechner gespeichert und verarbeitet<br />

werden. Soll das gespeicherte Muster wieder dargestellt werden, müssen die kodierten Funktionswerte<br />

dekodiert und die abgetasteten Koordinatenwerte durch Interpolation ergänzt werden;<br />

letzteres kann z. B. durch ein Filter erfolgen. Für die digitale Verarbeitung <strong>von</strong> <strong>Mustern</strong> sind<br />

also die folgenden grundsätzlichen Fragen zu klären.<br />

1. Wieviele Abtastwerte braucht man zur angemessenen Darstellung einer Funktion, bzw.<br />

wie groß muss das Abtastintervall sein?<br />

2. Wieviele Quantisierungsstufen braucht man zur angemessenen Darstellung der Funktionswerte?<br />

3. Wie sind die Stufen zu wählen, d. h. wie muss die Quantisierungskennlinie aussehen?<br />

Diese Fragen werden in den nächsten beiden Abschnitten erörtert. Ohne auf Einzelheiten einzugehen<br />

sei noch erwähnt, dass je nach Art des Aufnahme– oder Wiedergabegerätes einige der

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