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Klassifikation von Mustern

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4.4. POLYNOMKLASSIFIKATOR (VA.2.2.3, 07.09.2005) 369<br />

4.4 Polynomklassifikator (VA.2.2.3, 07.09.2005)<br />

4.4.1 Annahmen<br />

Wegen der in Abschnitt 4.2 erwähnten Probleme bei der Ermittlung <strong>von</strong> bedingten Verteilungsdichten<br />

ist es sinnvoll, Ansätze für die <strong>Klassifikation</strong> <strong>von</strong> <strong>Mustern</strong> zu untersuchen, die ohne die<br />

Schätzung der Verteilungsdichte auskommen. Ein solcher Ansatz besteht darin, k Trennfunktionen<br />

dλ(c) einzuführen, welche eine <strong>Klassifikation</strong> gemäß der Bedingung<br />

wenn dκ(c) = maxλ dλ(c) , dann entscheide c ∈ Ωκ<br />

(4.4.1)<br />

erlauben. Man kann diese als direkte Verallgemeinerung <strong>von</strong> (4.1.33) bzw. (4.1.34), S. 315,<br />

auffassen, wo die dλ(c) den Termen pλp(c|Ωλ) bzw. p(Ωλ |c) entsprechen. Analog zu (4.2.123)<br />

ist die Trennfläche zwischen zwei Klassen Ωκ und Ωλ durch dκ(c) = dλ(c) gegeben. Das<br />

Problem besteht nun darin, geeignete Funktionen dλ(c) ohne Rückgriff auf bedingte Dichten<br />

zu bestimmen. Die wesentliche Annahme dabei ist, dass die Trennfunktionen dλ(c) Elemente<br />

einer vorgegebenen parametrischen Familie d <strong>von</strong> Funktionen sind, d. h. es gilt<br />

dλ(c) = d(c, aλ) ∈ d(c, a) = {d(c, a)|a ∈ Ra} . (4.4.2)<br />

Dabei ist a ein Parametervektor und Ra der Parameterraum. Auf den ersten Blick scheint vielleicht<br />

(4.4.2) keinen Fortschritt gegenüber (4.1.1) zu bringen, jedoch ist nicht vorausgesetzt,<br />

dass die Funktionen d(c, a) Verteilungsdichten sind. Die Parameter aλ sind so zu wählen, dass<br />

(4.4.1) für möglichst viele Muster c ∈ Ω zu einer richtigen Entscheidung führt. Für eine einfache<br />

mathematische Behandlung ist es zweckmäßig, die Familie d auf Funktionen einzuschränken,<br />

die linear in den Parametern a sind. Diese spezielle Familie sei<br />

dl(c, a) = a T ϕ(c)|a ∈ Ra, ϕν(c), ν = 1, . . . , m , (4.4.3)<br />

wobei die ϕν(c) linear unabhängige Funktionen sind. Mit dieser zweiten Annahme wird die<br />

Menge der Funktionen zwar eingeschränkt, jedoch lässt sich im Prinzip eine Funktion, die stetig<br />

ist und n-te Ableitungen besitzt, durch eine TAYLOR-Reihe, also eine Funktion aus (4.4.3),<br />

approximieren. Das einfachste Beispiel einer Familie dl sind die in cν linearen Funktionen oder<br />

Hyperebenen (s. (4.3.13), S. 364), bei denen<br />

ϕ(c) = (1, c1, c2, . . . , cn) T<br />

(4.4.4)<br />

und a ein (n + 1)-dimensionaler Vektor ist. Eine Verallgemeinerung ergeben die quadratischen<br />

Funktionen bzw. Polynome in n Variablen vom Grad zwei<br />

ϕ(c) = (1, c1, c2, . . . , cn, c1c1, c2c1, . . . , cncn) T<br />

= 1, ϕ rest(c) T T ,<br />

(4.4.5)<br />

bei denen a ein (1 + n + n(n + 1)/2)-dimensionaler Vektor ist. Grundsätzlich ist es möglich,<br />

für ϕ(c) Polynome beliebiger Ordnung zu verwenden, und daher wird der resultierende<br />

Klassifikator auch als Polynomklassifikator bezeichnet . Da ein Polynom p-ter Ordnung in n<br />

Variablen cν, ν = 1, . . . , n aber n+p<br />

Koeffizienten hat (s. (3.8.43), S. 232), beschränkt man<br />

p<br />

sich praktisch meistens auf die Ordnung p = 2 oder p = 3 .<br />

Der Ansatz (4.4.1) zusammen mit (4.4.3), (4.4.5) ergibt einen Klassifikator, der in seiner<br />

Struktur mit Bild 4.2.5 identisch ist. Die Methoden zur Bestimmung der Parameter, nämlich a

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