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Klassifikation von Mustern

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412 KAPITEL 4. NUMERISCHE KLASSIFIKATION (VK.2.3.3, 07.09.2005)<br />

4.8 Unüberwachtes Lernen (VA.1.2.3, 13.04.2004)<br />

4.8.1 Anliegen<br />

Die Ermittlung der Klassenbereiche, also der Teilbereiche des Merkmalsraums Rc, die den<br />

einzelnen Klassen zugeordnet sind, erfolgt durch Verarbeitung einer Stichprobe ω <strong>von</strong> <strong>Mustern</strong>.<br />

Dabei sind folgende zwei Fälle zu unterscheiden:<br />

1. Von jedem Muster ϱ f ∈ ω ist die richtige Klasse bekannt, die Muster in der Stichprobe<br />

sind also klassifiziert, bzw. die Stichprobe ω ist zerlegt in k Teilmengen ωκ gemäß (4.2.1),<br />

S. 323. Die Zusatzinformation in (1.3.1), S. 19, hat dann die Form yϱ ∈ {1, . . . , κ, . . . , k}.<br />

In diesem Fall zerfällt auch das Lernen in k unabhängige Einzelprobleme, je eines für jede<br />

der k Klassen. Es ist intuitiv klar und wird auch durch die entsprechenden theoretischen<br />

Ergebnisse bestätigt, dass dieses Problem relativ einfach ist. Man bezeichnet einen Lernprozess,<br />

der mit klassifizierten <strong>Mustern</strong> ausgeführt wird, auch als „überwachten“ Lernprozess<br />

(„Lernen mit Lehrer“). Beim überwachten Lernen sind wiederum zwei Fälle zu<br />

unterscheiden:<br />

1.1 Die Bestimmung der Klassenbereiche erfolgt mit klassifizierten <strong>Mustern</strong> einmal<br />

vorweg (Lernphase), danach werden Muster ohne Veränderung des Klassifikators<br />

klassifiziert (<strong>Klassifikation</strong>sphase). Ein wiederholter Wechsel zwischen Lern- und<br />

<strong>Klassifikation</strong>sphase ist dem System nicht möglich. Beispiele dafür wurden in Abschnitt<br />

4.2 – Abschnitt 4.6 behandelt.<br />

1.2 Die Klassenbereiche können mit klassifizierten <strong>Mustern</strong> laufend verändert werden,<br />

bzw. das System kann wiederholt zwischen Lern- und <strong>Klassifikation</strong>sphase wechseln.<br />

Die Basis dafür sind rekursive Parameterschätzungen, die in Abschnitt 4.2.3<br />

und Abschnitt 4.4.3 kurz erwähnt wurden.<br />

2. Die richtige Klasse eines Musters ϱ f ∈ ω ist nicht bekannt, die Muster in der Stichprobe<br />

sind also nicht klassifiziert, bzw. die Stichprobe ω ist nicht gemäß (4.2.1) in Teilmengen<br />

ωκ zerlegt.<br />

Das Lernen muss hier im Prinzip gemeinsam für alle k Klassen durchgeführt werden. Dieses<br />

Problem ist im Vergleich zu Fall 1 wesentlich komplizierter. Man bezeichnet Lernen<br />

mit nicht klassifizierten <strong>Mustern</strong> als unüberwachtes Lernen („Lernen ohne Lehrer“).<br />

Auch hier sind zwei Fälle zu unterscheiden:<br />

2.1 Mit nicht klassifizierten <strong>Mustern</strong> sind die Klassenbereiche einmal vorweg zu bestimmen,<br />

danach bleibt der Klassifikator unverändert.<br />

Dieser Fall wird, wie in der Literatur üblich, als unüberwachtes Lernen bezeichnet;<br />

dazu werden auch Verfahren zur Analyse <strong>von</strong> Häufungsgebieten (“cluster analysis”)<br />

gerechnet. Beispiele dafür werden in Abschnitt 4.8.2 bis Abschnitt 4.8.5 behandelt.<br />

2.2 Die Klassenbereiche sollen mit nicht klassifizierten <strong>Mustern</strong> laufend verändert werden.<br />

Die zugehörigen Verfahren werden ebenfalls als unüberwachtes Lernen bezeichnet.<br />

Beispiele dafür enthalten die Schätzgleichungen in Abschnitt 4.8.2 und Abschnitt<br />

4.8.3 in ihrer Anwendung auf jeweils ein Muster.

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