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Klassifikation von Mustern

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238 KAPITEL 3. MERKMALE (VK.2.3.3, 13.04.2004)<br />

Es wird nochmals betont, dass das Ziel bei der nichtlinearen Hauptachsentransformation darin<br />

besteht, die Berechnung der transformierten Vektoren φ( k f) überhaupt zu vermeiden. Daher<br />

ist nicht (3.8.74) die gesuchte Lösung, sondern (3.8.75), da dort nur Skalarprodukte der transformierten<br />

Vektoren auftreten. Die beiden Summen über N in (3.8.75) brauchen für eine N 2<br />

Matrix nur N-mal, die Doppelsumme nur einmal ausgewertet zu werden.<br />

3.8.4 Optimale lineare Transformationen<br />

Unter dieser Überschrift fassen wir lineare Transformationen zusammen, die nicht notwendig<br />

auch orthogonal sind und die ein auf dem <strong>Klassifikation</strong>srisiko basierendes Gütekriterium optimieren.<br />

Die bisherige Vorgehensweise, die Merkmalsgewinnung unabhängig vom Klassifikator<br />

betrachtete, ist nun nicht mehr möglich. Dafür ergibt sich der Vorteil, dass man Merkmale erhält,<br />

die speziell auf einen Klassifikatortyp zugeschnitten sind; daher wird diese Vorgehensweise<br />

auch als klassifikatorbezogene Merkmalsauswahl bezeichnet. Da Klassifikatoren erst im<br />

nächsten Kapitel behandelt werden, ist hier ein Vorgriff auf dort abgeleitete Ergebnisse erforderlich.<br />

Danach ist der sogenannte BAYES-Klassifikator ein sehr allgemeines Konzept, das die<br />

Minimierung der mittleren Kosten oder des Risikos bei der <strong>Klassifikation</strong> erlaubt. Je nach Anwendungsfall<br />

kann man die Kosten unterschiedlicher Fehlklassifikationen und Rückweisungen<br />

geeignet wählen. Nach (4.1.10), S. 309, ist das minimale Risiko durch<br />

V (δ ∗ k k<br />

<br />

) = pκ rλκ p(c|Ωκ)δ<br />

κ=1 λ=0 Rc<br />

∗ (Ωλ |c ) dc (3.8.76)<br />

definiert, wobei δ ∗ die optimale Entscheidungsregel gemäß Definition 4.2, S. 309, ist und die<br />

sonstigen in dieser Gleichung auftretenden Größen in Abschnitt 4.1 erläutert werden. Durch<br />

geeignete Wahl der Terme rλκ geht das Risiko V in die Fehlerwahrscheinlichkeit pf des Klassifikators<br />

über (s. Abschnitt 4.1.4 und (4.1.31), S. 314). Sind die Merkmale c mit (3.2.2) berechnet<br />

worden, so ist das Risiko eine Funktion <strong>von</strong> Φ, und das Problem besteht darin, die Transformationsmatrix<br />

Φ zu berechnen, die das Risiko V minimiert. Man hätte dann eine bezüglich<br />

des Risikos optimale lineare Transformation zur Merkmalsgewinnung. Im Prinzip ist auch eine<br />

nichtlineare Transformation <strong>von</strong> der Form<br />

c = ϕ(f, a) (3.8.77)<br />

möglich, in der ϕ eine parametrische Familie <strong>von</strong> Funktionen und a ein Parametervektor ist. In<br />

diesem Falle ist a so zu bestimmen, dass V minimiert wird. Bedingungen für die Existenz optimaler<br />

Parameter a sind bekannt; sie sind so allgemein, dass sie als nicht kritisch zu betrachten<br />

sind. Das Problem liegt jedoch in der tatsächlichen Berechnung des Parametervektors a bzw.<br />

der Transformationsmatrix Φ. Selbst zur Berechnung der linearen Transformation sind weitere<br />

einschränkende Annahmen zu treffen. Eines der bei der Lösung auftretenden Probleme besteht<br />

darin, dass man die bedingte Dichte p(f |Ωκ) der Muster kennen oder ermitteln muss und dass<br />

man die zugehörige Dichte p(c|Ωκ) berechnen muss, wenn c = Φf ist. Diese Diskussion sollte<br />

die mit einem allgemeinen theoretischen Ansatz verbundenen Probleme aufzeigen.<br />

Wenn die Komponenten des Merkmalsvektors c klassenweise normalverteilt sind, erhält<br />

man als Prüfgrößen u ′ κ des Klassifikators, der die Fehlerwahrscheinlichkeit minimiert (s.<br />

(4.2.118), S. 349)<br />

u ′ κ (c ) = (c − µ κ) T Σ −1<br />

κ (c − µ κ) + γκ . (3.8.78)

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