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Klassifikation von Mustern

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26 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG (VK.1.3.3, 16.03.2003)<br />

✩<br />

2 3 4<br />

U ❡ Aufnahme<br />

✪<br />

Muster<br />

✲ Vorver-<br />

ϱf arbeitung<br />

✲ Merkmale ✲ <strong>Klassifikation</strong><br />

✻<br />

Klasse✲<br />

Ωκ<br />

Stichprobe ✲ Lernen<br />

Bild 1.4.1: Die wesentlichen Moduln eines Systems zur <strong>Klassifikation</strong> <strong>von</strong> <strong>Mustern</strong><br />

Zwar mag Postulat 6 in dieser Form selbstverständlich sein, aber es ist die Basis aller Ansätze<br />

zur automatischen Bildung <strong>von</strong> Klassen einfacher Muster und auch <strong>von</strong> Mengen komplexer<br />

Muster mit ähnlichen Eigenschaften. Bei numerischen Merkmalen lassen sich Unterschiede<br />

durch Metriken und andere Abstandsmaße definieren. „Wenig unterscheiden“ heißt dann, dass<br />

der Wert des Abstandsmaßes unterhalb einer Schwelle bleibt. Ähnlich lässt sich bei Beschreibungen<br />

verfahren. Ein Beispiel sind die beiden Beschreibungen „das Objekt ist 4,8 m lang, hat<br />

die Farbe gelb, und hat 4 Räder“ und „das Objekt ist 4,8 m lang, hat die Farbe grün, und hat<br />

4 Räder“. Sie unterscheiden sich nur in einem einfacheren Bestandteil, nämlich der Farbe, und<br />

können daher durchaus als ähnlich bezeichnet werden. Allerdings unterscheidet sich die Beschreibung<br />

„das Objekt ist 4,8 m lang, hat die Farbe gelb, und hat 4 Ruder“ <strong>von</strong> der ersteren<br />

auch nur in einem Punkt. Trotzdem wird man das letzte Objekt intuitiv als weniger ähnlich<br />

betrachten. Dieses lässt sich durch verschiedene Gewichtung der Unterschiede in den einfacheren<br />

Bestandteilen der Beschreibung berücksichtigen. Eine solche Gewichtung ist i. Allg. auch<br />

bei numerischen Merkmalen nützlich. Postulat 6 ist auch eine Ergänzung der Postulate 2 und<br />

4: Merkmale oder einfachere Bestandteile müssen, wenn sie nützlich sein sollen, so gewählt<br />

werden, dass den Anwender interessierende Ähnlichkeiten in ihnen zum Ausdruck kommen.<br />

1.4 Thematik des Buches<br />

Schwer ist das Verständnis des Schönen, und<br />

das Verständnis der Namen ist keine leichte<br />

Aufgabe. (PLATON)<br />

Wenn ich beim Malen meiner Bilder nicht weiß<br />

was sie bedeuten, so heißt das nicht, dass sie<br />

keine Bedeutung haben. (DALÍ)<br />

In diesem Buch wird, wie auch der Titel festlegt, ausschließlich das Teilgebiet der <strong>Klassifikation</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Mustern</strong> behandelt. Weiterhin werden ausschließlich digitale Verarbeitungsverfahren<br />

berücksichtigt. Als primäre Quelle <strong>von</strong> Information über die zu klassifizierenden Muster werden<br />

Sensordaten angesehen, d. h. Messwerte <strong>von</strong> physikalischen Größen. Für die Verarbeitung<br />

wird <strong>von</strong> der hierarchischen Systemstruktur ausgegangen, deren Prinzip Bild 1.3.3 zeigt und<br />

die in Bild 1.4.1 unter Angabe der wesentlichen Moduln nochmals wiederholt wird. Die Zahlenangaben<br />

bei den Moduln verweisen auf die Kapitel des Buches, in denen diese behandelt<br />

werden.<br />

Gemäß Bild 1.4.1 wird ein zu klassifizierendes Muster ϱ f(x) ∈ Ω ⊂ U zunächst aufgenommen,<br />

d. h. für Zwecke der weiteren Verarbeitung mit einem Rechner digitalisiert. Aufnahmegeräte<br />

werden hier nicht behandelt, da es dabei um Mess– und Sensorprobleme geht,<br />

die nicht im Vordergrund dieses Buches stehen. Wie bereits erwähnt, sind Bilder, Sprache und

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