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Klassifikation von Mustern

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332 KAPITEL 4. NUMERISCHE KLASSIFIKATION (VK.2.3.3, 07.09.2005)<br />

Statistische Objektmodelle<br />

An ein statistisches Objektmodell können unterschiedliche Anforderungen gestellt werden, insbesondere<br />

dass es nur Information über die Klasse und nicht über die Objektlage enthält, oder<br />

dass es neben der Information über die Objektklasse auch Information über die Objektlage in<br />

der Ebene oder im Raum enthält. Die klassenbedingte Verteilungsdichte p(c|Ωκ) = p(c|aκ), in<br />

der der Parametervektor aκ die klassenspezifischen Parameter enthält, muss daher im zweiten<br />

Fall um einen Parametervektor θ erweitert werden, der die lagespezifischen Parameter enthält.<br />

Dieses sind im Raum die drei Translationen im Vektor t und die drei Rotationen in der Matrix<br />

R. Das ergibt eine Dichte der Form p(c|aκ, θ) = p(c|aκ, t, R).<br />

Ein globaler Merkmalsvektor c, der aus einem Objekt extrahiert wird, ist bereits ein recht<br />

spezieller Ansatz. In Abschnitt 3.7.2 wurde der globale Merkmalsvektor c zu einer Menge<br />

lokaler Vektoren {(x, cx) T } = {(j ′ , k ′ , cj ′ ,k ′)T } verallgemeinert. Wenn man einfach den Grauwert<br />

als lokalen „Merkmalsvektor“ cx verwendet, besteht eine direkte Analogie zur Notation<br />

in (1.2.6), S. 13, bzw. zur Morphologie in (2.4.14), S. 111.<br />

Damit ergibt sich als allgemeiner Ansatz für ein statistisches Objektmodell die Wahrscheinlichkeitsdichte,<br />

ein bestimmtes Bild f, repräsentiert durch lokale Merkmale cx, zu beobachten,<br />

wenn das Objekt der Klasse Ωκ in der Lage θ = (t, R) vorliegt, zu<br />

p(f |Ωκ) = p {(x, cx) T }|aκ, θ <br />

(4.2.30)<br />

= p {(x, cx) T }|aκ, t, R .<br />

Lokalisation und <strong>Klassifikation</strong> erfordern dann das Lösen der Optimierungsprobleme<br />

{tκ, Rκ} = argmax<br />

t,R<br />

Ωκ = argmax<br />

λ<br />

= argmax p(Ωλ) p<br />

λ<br />

p {(x, cx) T }|aκ, t, R , κ = 1, . . . , k ,<br />

p(Ωλ |{(x, cx) T })<br />

<br />

{(x, cx) T }|aλ, tλ, Rλ<br />

<br />

.<br />

(4.2.31)<br />

Das rechnerisch aufwendige Problem ist die Berechnung <strong>von</strong> Schätzwerten {tκ, Rκ} für die<br />

Lageparameter, da dieses globale Optimierungsprobleme sind. Die Bestimmung der optimalen<br />

Klasse Ωκ ist dagegen unproblematisch.<br />

Die obige Formulierung ist allerdings so allgemein, dass geeignete vereinfachende Spezialisierungen<br />

erfoderlich sind. Eine mögliche Spezialisierung ist die Annahme der statistischen<br />

Unabhängigkeit der lokalen Merkmale, eine zweite die Beschränkung auf ein statisches Bild<br />

zur <strong>Klassifikation</strong>, eine dritte die Faktorisierung der Dichte nach dem BAYES-Theorem über<br />

bedingte Dichten. Damit ergeben sich z. B. die Spezialisierungen<br />

p(f |Ωκ) = p {(x, cx) T }|aκ, t, R <br />

= <br />

p<br />

x<br />

(x, cx) T |aκ, t, R <br />

(4.2.32)<br />

= <br />

p(cx) p (x|cx, aκ, t, R) (4.2.33)<br />

x<br />

= <br />

p(x) p (cx |x, aκ, t, R) . (4.2.34)<br />

x

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