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Klassifikation von Mustern

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376 KAPITEL 4. NUMERISCHE KLASSIFIKATION (VK.2.3.3, 07.09.2005)<br />

4.4.4 Zur numerischen Berechnung der Parametermatrix<br />

Wie bereits in Abschnitt 4.4.3 erwähnt wurde, ist es nicht zweckmäßig, die optimale Parametermatrix<br />

in Satz 4.16 durch Inversion der Matrix E ϕ(c)ϕ T (c) zu berechnen, sondern diese<br />

iterativ mit dem GAUSS–JORDAN-Algorithmus zu ermitteln; dessen Grundzüge werden daher<br />

zunächst kurz vorgestellt.<br />

Prinzip des GAUSS–JORDAN-Algorithmus<br />

Gegeben seien quadratische Matrizen E, F , G. Wenn für das Produkt<br />

E F = G (4.4.38)<br />

gilt, dass G eine Einheitsmatrix ist, so ist F definitionsgemäß die inverse Matrix zu E. Ein<br />

Element gij der Matrix G erhält man aus<br />

gij =<br />

N<br />

eikfkj . (4.4.39)<br />

k=1<br />

Aus dieser Gleichung folgen drei Beobachtungen, die die drei wesentlichen Operationen des<br />

Verfahrens ergeben:<br />

1. Die Elemente einer Zeile <strong>von</strong> F ändern sich nicht, wenn man jedes Element der korrespondierenden<br />

Zeilen <strong>von</strong> E und G mit einer Konstanten r multipliziert. Wählt man<br />

in der i-ten Zeile r = 1/eii, so wird das entsprechende Hauptdiagonalelement auf Eins<br />

normiert.<br />

2. Die Elemente einer Zeile <strong>von</strong> F ändern sich nicht, wenn man zu der Zeile i in den Matrizen<br />

E und G die jeweilige Zeile k aus diesen Matrizen addiert. Damit lassen sich alle<br />

Elemente einer Spalte der Matrix E zu Null machen.<br />

3. Die Elemente <strong>von</strong> G ändern sich nicht, d.h. (4.4.39) bleibt unverändert, wenn man die<br />

Spalten j1 und j2 <strong>von</strong> E vertauscht und gleichzeitig die Zeilen j1 und j2 <strong>von</strong> F . Damit<br />

kann man sicherstellen, dass in der Hauptdiagonale immer das größte Element aus der<br />

aktuellen Zeile steht, dass also in Schritt 1 die Division durch eine sehr kleine Zahl oder<br />

gar durch Null vermieden wird.<br />

Die obigen Schritte 1 und 2 sind bereits hinreichend, um die Matrix E sukzessive in eine<br />

Einheitsmatrix I zu transformieren a). Der Schritt 3 wird als Pivotisierung bezeichnet und<br />

empfiehlt sich stets; er dient der numerischen Stabilität b). Statt der Pivotisierung nach dem maximalen<br />

Zeilenelement sind aus Sicht der Musterklassifikation auch andere Strategien denkbar.<br />

Da, wie erwähnt, G mit einer Einheitsmatrix initialisiert wurde, F in diesem Falle die inverse<br />

<strong>von</strong> E ist, d. h. F = E −1 , und F durch die obigen Umformungen nicht verändert wurde, enthält<br />

nun die umgeformte Matrix G ′ die gesuchte inverse Matrix <strong>von</strong> E, da die Ausgangsgleichung<br />

(4.4.38) E F = I umgeformt wurde zu I F = G ′ .<br />

Die schrittweise Umformung der Matrix E in die Einheitsmatrix I wird auch als Normierung<br />

bezeichnet. Die j-te Spalte <strong>von</strong> E heißt normiert, wenn sie eine Eins in der j-ten Komponente<br />

enthält und sonst Nullen.<br />

Für die Auswahl der zu normierenden Spalte, d. h. die Bestimmung des Pivotelementes zum<br />

Zwecke der Berechnung der optimalen Parametermatrix A ∗ des Polynomklassifikators, gibt es<br />

folgende Kriterien:

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