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Klassifikation von Mustern

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2.2. SCHWELLWERTOPERATIONEN (VA.1.1.2, 27.12.2003) 81<br />

Minimum im Grauwerthistogramm<br />

In Bild 2.2.3 ist ein häufig verwendetes Verfahren zur Anpassung der Schwelle θ an das beobachtete<br />

Muster gezeigt. Man ermittelt für die gemessenen Grauwerte deren Grauwerthistogramm.<br />

Es ist zu erwarten, dass dieses bei einfachen Objekten mit einigermaßen homogener<br />

Oberfläche vor einem einigermaßen homogenen Hintergrund zwei relative Maxima hat, d. h.<br />

man erhält in etwa ein bimodales Histogramm. Durch die Verwendung eines gewichteten Histogramms<br />

wird, wie oben erwähnt, in solchen Fällen die Bimodalität i. Allg. ausgeprägter. Das<br />

eine Maximum wird <strong>von</strong> Bildpunkten des Objekts verursacht, das andere <strong>von</strong> denen des Hintergrunds.<br />

Als Schwelle wählt man das relative Minimum zwischen diesen Maxima. Wenn die Lage<br />

des Minimums nicht eindeutig ist, wie in Bild 2.2.3c, so kann man z. B. den diskreten Grauwert<br />

wählen, der der mittleren Lage des Minimums am nächsten liegt und der dem Mittelwert<br />

zwischen den beiden Maxima am nächsten liegt. Modifikationen des Verfahrens ergeben sich<br />

insbesondere durch die Wahl des lokalen Bildausschnittes, in dem das Histogramm berechnet<br />

wird.<br />

Hier ist die oben erwähnte Berechnung lokaler Schwellwerte in einer Blockzerlegung des<br />

Bildes nützlich, wobei die Blockgröße etwa im Bereich 11 × 11 Punkte liegen kann, d. h. es<br />

wird je ein Grauwerthistogramm und je ein Schwellwert pro Block berechnet. Vielfach werden<br />

Schwellwerte auch interaktiv festgelegt, indem man verschiedene Werte ausprobiert und<br />

das Ergebnis subjektiv beurteilt. Die Festlegung eines Schwellwertes, der für eine Menge <strong>von</strong><br />

Bildern, bzw. eine Stichprobe ω <strong>von</strong> Bildern aus dem Problemkreis, gute Ergebnisse bringt, ist<br />

interaktiv natürlich mühsam.<br />

Schnittpunkt zweier Normalverteilungen<br />

Die oben erwähnte Bimodalität des Grauwerthistogramms legt es nahe, dieses durch die Addition<br />

zweier Normalverteilungen zu approximieren und als Schwellwert den Schnittpunkt der<br />

Normalverteilungen zu wählen, wie in Bild 2.2.4 angedeutet. Die Summe der Normalverteilungen<br />

ist<br />

<br />

α<br />

p(f) = √ exp −<br />

2π 1<br />

<br />

2<br />

f − m1<br />

+<br />

2<br />

1 − α<br />

<br />

√ exp −<br />

2π 1<br />

<br />

2<br />

f − m2<br />

(2.2.8)<br />

2<br />

σ1<br />

σ1<br />

mit dem Grauwert f und den unbekannten Parametern α, m1, σ1, m2, σ2. Dieses ist ein einfaches<br />

Beispiel für eine Mischung zweier Normalverteilungen, die in Abschnitt 4.2.1 verallgemeinert<br />

betrachtet wird. Die exakte Lösung zur Berechnung der Parameter und des Schnittpunkts der<br />

Normalverteilungen ist aufwendig und wird daher durch eine Näherungslösung ersetzt. Man<br />

wählt einen Schwellwert θ0, mit fmin ≤ θ0 ≤ fmax. Dann berechnet man m1, σ1 mit Werten<br />

links <strong>von</strong> θ0 sowie m2, σ2 mit Werten rechts da<strong>von</strong> und α aus dem Verhältnis. Für diese Approximation<br />

berechnet man den Fehler zwischen p(f) und dem Grauwerthistogramm und verändert<br />

den Schwellwert bis der Fehler minimal ist. Da die Grauwerte f auf L Stufen quantisiert sind,<br />

gibt es nur wenige diskrete Schwellwerte auszuprobieren.<br />

Unimodales Grauwerthistogramm<br />

Die obigen beiden Verfahren versagen natürlich, wenn das Histogramm (fast) unimodal ist, d. h.<br />

nur ein ausgeprägtes relatives Maximum aufweist. Eine einfache Operation zur Bestimmung<br />

σ2<br />

σ2

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