21.12.2012 Aufrufe

Klassifikation von Mustern

Klassifikation von Mustern

Klassifikation von Mustern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

316 KAPITEL 4. NUMERISCHE KLASSIFIKATION (VK.2.3.3, 07.09.2005)<br />

sten“, fast alle EKG als anormal einzustufen oder zurückzuweisen. Das aber entspricht nicht den<br />

Erwartungen an ein nützliches System. Da es meistens schwierig ist, die Kosten als Vielfache<br />

irgendeiner Währungseinheit anzugeben, ist es sinnvoller, sie als Gewichtsfaktoren aufzufassen,<br />

mit denen man die Häufigkeit bestimmter Entscheidungen erhöhen oder auch erniedrigen kann<br />

unter Inkaufnahme einer Erniedrigung oder Erhöhung der Häufigkeit anderer Entscheidungen.<br />

Die Häufigkeit der möglichen Entscheidungen ist durch (4.1.8) bestimmbar und hängt über δ<br />

und (4.1.16) <strong>von</strong> den gewählten Kosten ab. Allerdings wird i. Allg. der Zusammenhang zwischen<br />

diesen Häufigkeiten und den Kosten nur näherungsweise numerisch berechenbar sein,<br />

und dafür ist eine einfache Kostenfunktion wie (4.1.19) besonders geeignet.<br />

Die obige Diskussion zeigt, dass anschaulich wichtige Größen zur Beurteilung eines Klassifikators<br />

die Wahrscheinlichkeiten p(Ωλ |Ωκ) sind. Aus (4.1.8) und (4.1.16) folgt<br />

<br />

p(Ωλ |Ωκ) = p(c|Ωκ) dc für λ = 0, 1, . . . , k und κ = 1, . . . , k . (4.1.36)<br />

{c|uλ(c)=minj uj(c)}<br />

Dieses enthält alle i. Allg. möglichen Entscheidungen, um ein Muster aus Ωκ zu klassifizieren.<br />

In dem speziellen Fall der (0,1)-Kostenfunktion ergibt sich aus (4.1.8) und (4.1.16) für die<br />

Wahrscheinlichkeit der richtigen <strong>Klassifikation</strong> <strong>von</strong> <strong>Mustern</strong> aus Ωκ<br />

p(Ωκ|Ωκ) =<br />

<br />

p(c|Ωκ) dc . (4.1.37)<br />

{c|pκp(c|Ωκ)=maxj pjp(c|Ωj)}<br />

Die Wahrscheinlichkeit, mit dem optimalen Klassifikator (4.1.33) Muster aus Ω falsch zu klassifizieren,<br />

ist also<br />

pB = pf,min = 1 − pc<br />

k<br />

= 1 −<br />

κ=1<br />

<br />

= 1 −<br />

Rc<br />

pκ<br />

<br />

p(c|Ωκ) dc<br />

{c|pκp(c|Ωκ)=maxj pjp(c|Ωj)}<br />

max<br />

κ∈{1,...,k} pκp(c|Ωκ) dc . (4.1.38)<br />

Diese Beziehung veranschaulicht Bild 4.1.3. Wenn der optimale Klassifikator realisiert wurde,<br />

lässt sich pB gemäß (3.9.9) schätzen. Der Schätzwert pB wird auch als Fehlerrate bezeichnet.<br />

Im Allgemeinen lassen sich nach dieser Methode auch die Wahrscheinlichkeiten p(Ωλ|Ωκ) in<br />

(4.1.36) schätzen. Es gilt<br />

p(Ωλ |Ωκ) = Zahl der Muster aus Ωκ, die Ωλ zugeordnet wurden<br />

Zahl der Muster aus Ωκ<br />

, (4.1.39)<br />

wobei natürlich der Klassifikator gemäß der verwendeten Entscheidungsregel zu realisieren ist.<br />

Aus (4.1.39) ergeben sich Schätzwerte für die Wahrscheinlichkeit der korrekten <strong>Klassifikation</strong><br />

pc, der Rückweisung pz und der Fehlklassifikation pf für Muster aus dem Problemkreis Ω zu<br />

pc =<br />

k<br />

pκp(Ωκ|Ωκ) ,<br />

κ=1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!