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Klassifikation von Mustern

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46 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG (VK.1.3.3, 16.03.2003)<br />

gegeben: Startknoten v0, Kostenfunktion ϕ(vi), Operationen zur Generierung<br />

<strong>von</strong> Nachfolgern eines Knotens<br />

generiere Nachfolger des Startknotens, berechne ihre Kosten und markiere sie<br />

als unbearbeitete Knoten<br />

IF ein unbearbeiteter Knoten mit den geringsten Kosten ist ein Zielknoten<br />

THEN ENDE mit Erfolg: optimaler Lösungspfad gefunden<br />

ELSE expandiere den unbearbeiteten Knoten mit geringsten Kosten, d.h.<br />

generiere alle seine Nachfolger<br />

prüfe, ob ein besserer Pfad zu einem Knoten gefunden wurde<br />

UNTIL keine unbearbeiteten Knoten mehr vorhanden<br />

ENDE mit Misserfolg: kein Lösungspfad gefunden<br />

Bild 1.6.6: Prinzip des A ∗ –Algorithmus zur Suche nach einem optimalen Pfad in einem Graphen<br />

Satz 1.7 Der A ∗ –Algorithmus terminiert immer für endliche Graphen; er terminiert für unendliche,<br />

wenn ein Lösungspfad existiert. Er ist zulässig, d. h. wenn es überhaupt einen Lösungspfad<br />

gibt, terminiert er mit dem optimalen Pfad.<br />

Beweis: s. z. B. [Hart et al., 1968, Nilsson, 1982]<br />

1.6.10 Evolutionäre Algorithmen<br />

Unter dem Begriff evolutionäre Algorithmen werden Optimierungsverfahren zusammengefasst,<br />

die mit unterschiedlichen Ansätzen Prinzipien der biologischen Evolution nachzubilden versuchen.<br />

Dazu gehören genetische Algorithmen, genetische Programmierung, Evolutionsstrategien<br />

und evolutionäre Programmierung; ein weiterer Ansatz sind die Partikelschwärme (particle<br />

swarm optimization, PSO). Damit lassen sich Optimierungsprobleme behandeln, bei denen die<br />

Kostenfunktion nicht differenzierbar sein muss und bei denen auch die Menge der Lösungen<br />

nicht explizit gegeben ist. Ein Beispiel für so ein Problem ist die Suche nach der Form eines<br />

Tragwerks, das bei vorgegebenem Gewicht und Länge an seinem Ende eine möglichst große<br />

Last tragen kann (Kranausleger). Die Angabe einer expliziten Funktion g(x) für die Form des<br />

Tragwerks scheidet hier aus.<br />

Jede Lösung des Optimierungsproblems (jedes Tragwerk) wird als Individuum bezeichnet,<br />

eine Menge <strong>von</strong> Lösungen als Population. Die Eignung eines Individuums wird durch eine<br />

Kostenfunktion bewertet. Die Eigenschaften des Individuums charakterisieren die Lösung. Man<br />

beginnt mit einer Anfangspopulation, die z. B. zufällig erzeugt wird. Die aktuelle Population erzeugt<br />

Nachkommen durch zufällige Kreuzung ihrer Eigenschaften und durch zufällige Mutation<br />

(Veränderung) ihrer Eigenschaften. Die Nachkommen werden mit der Kostenfunktion bewertet,<br />

und es erfolgt eine Selektion der geeignetsten, die die nächste Population bilden. Dieser Prozess<br />

der Bildung neuer Populationen wird fortgesetzt bis ein Minimum der Kostenfunktion erreicht<br />

ist. Ein evolutionärer Algorithmus kann einige vom Anwender zu wählende Parameter enthalten,<br />

wie z. B. die Mutationswahrscheinlichkeit. Es ist prinzipiell möglich, auch diese Parameter<br />

in den evolutionären Optimierungsprozess einzubeziehen.<br />

Evolutionäre Algorithmen lassen sich so modifizieren, dass sehr viele Optimierungsproble-

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