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Klassifikation von Mustern

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3.8. ANALYTISCHE METHODEN (VA.1.2.2, 10.01.2004) 233<br />

Schon für ein Muster mit der mäßigen Auflösung <strong>von</strong> M = 16 × 16 Abtastwerten und ein<br />

Polynom vom Grade p = 3 ergibt sich na ≈ 2, 8 · 10 6 . Die Matrix Q1 hätte also die Größe<br />

(2, 8 · 10 6 ) 2 . Diese Vorgehensweise ist damit, wenn überhaupt, nur eingeschränkt nutzbar. Eine<br />

mögliche Einschränkung besteht darin, nicht ein vollständiges Polynom zu verwenden, sondern<br />

zu jeder Komponente fj nur Produktterme mit Komponenten aus einer kleinen heuristisch<br />

gewählten Nachbarschaft zu bilden.<br />

Wenn man allerdings das Muster f zunächst in einen Merkmalsvektor c mit deutlich weniger<br />

Komponenten transformiert, kann man dann diese Vorgehensweise auf den Merkmalsvektor<br />

anwenden. Statt einer Transformation φ(f) wird also φ(c) betrachtet. Wird zu einem Merkmalsvektor<br />

mit n = 30 Komponenten ein Polynom vom Grade p = 3 gebildet, so hat dieses<br />

„nur“ na ≈ 5500 Terme.<br />

Eine weitere Möglichkeit bietet die Beobachtung, dass sich Skalarprodukte <strong>von</strong> transformierten<br />

Vektoren, also Produkte der Form φ(f) T φ(f), auf die Berechnung <strong>von</strong> Skalarprodukten<br />

der untransformierten Vektoren, also Produkte der Form f T f, zurückführen lassen. Damit<br />

reduziert sich die Rechenkomplexität für die Skalarprodukte <strong>von</strong> O(na) auf O(n). Dieses ist<br />

immer dort nutzbar, wo sich Rechnungen auf Skalarprodukte zurückführen lassen, und das ist<br />

z. B. bei der Hauptachsentransformation oder den Support Vektor Maschinen der Fall.<br />

Skalarprodukte <strong>von</strong> transformierten Merkmalsvektoren<br />

Als einfaches Beispiel einer Transformation φ in einen höherdimensionalen Raum betrachten<br />

wir einen Vektor c mit<br />

c = (c1, c2, c3) T<br />

und wählen einen transformierten Vektor φ(c) zu<br />

(3.8.45)<br />

φ(c) = c = (c 2 1 , √ 2c1c2, c 2 2 , √ 2c2c3, c 2 3 , √ 2c1c3) T . (3.8.46)<br />

Die Skalarprodukte zweier Vektoren dieses Typs sind<br />

i c T jc = i c1 j c1 + i c2 j c2 + i c3 j c3 , (3.8.47)<br />

i c T jc = i c 2 1 j c 2 1 + 2 i c1 i c2 j c1 j c2 + i c 2 2 j c 2 2 + 2i c2 i c3 j c2 j c3<br />

+ i c 2 3 j c 2 3 + 2i c1 i c3 j c1 j c3 . (3.8.48)<br />

Man sieht, dass sich mit einer geeigneten Kernfunktion K, in diesem Beispiel K( i c, j c) =<br />

( i c T j c) 2 , die Identität<br />

K( i c, j <br />

c) =<br />

icT jc<br />

2<br />

= i c T j c (3.8.49)<br />

ergibt. Das bedeutet, dass man statt der Berechnung der Abbildung φ und des (langen) Skalarproduktes<br />

in einem hochdimensionalen Raum auch beim Ausgangsvektor im niederdimensionalen<br />

Raum bleiben und nur dessen Skalarprodukt mit der Kernfunktion K transformieren<br />

kann. Damit wird, wie gesagt, bei großen Merkmalsvektoren und dem Übergang auf hochdimensionale<br />

Räume die Komplexität der Rechnung enorm reduziert.<br />

Im obigen Beispiel bekommt man nicht ein allgemeines Polynom in c, da die linearen Terme<br />

fehlen. Wählt man jedoch<br />

K( i c, j <br />

c) =<br />

icT p<br />

jc<br />

+ 1 , (3.8.50)

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