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Klassifikation von Mustern

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120 KAPITEL 2. VORVERARBEITUNG (VK.1.3.3, 18.05.2007)<br />

Wertet man (2.5.7) für den eindimensionalen Fall an ganzzahligen Werten x = µ aus, so<br />

erhält man die sog. Interpolationsbedingung<br />

f(µ) = <br />

fj gint(µ − j) . (2.5.9)<br />

j<br />

Für µ = j sollte sich wieder der Abtastwert fj ergeben. Das ist dann der Fall, wenn gilt<br />

gint(j) =<br />

1 : j = 0 ,<br />

0 : j = 0 ,<br />

(2.5.10)<br />

d. h. wenn die Interpolationsfunktion an allen ganzzahligen Argumenten den Wert Null annimmt,<br />

außer beim Argument Null, wo der Wert Eins wird. Ein Vergleich mit (2.3.11), S. 89,<br />

zeigt, dass (2.5.9) die Faltung <strong>von</strong> [fj] und [gint,j] ausgewertet an der Position µ ist.<br />

Aus dem Abtasttheorem ist bekannt, dass die ideale Interpolation einer bandbegrenzten<br />

Funktion mit (2.1.21) bzw. (2.1.22), S. 65, erfolgt<br />

f(x) =<br />

∞<br />

j=−∞<br />

fj<br />

sin[π(x − j)]<br />

π(x − j) =<br />

∞<br />

j=−∞<br />

fj sinc[π(x − j)] = <br />

fj gid(x − j) . (2.5.11)<br />

Die Interpolation ist ideal in dem Sinne, dass die abgetastete Funktion f(x) exakt rekonstruiert<br />

wird; sie ist aus Sicht der numerischen Berechnung jedoch weniger ideal, da der ideale Interpolator<br />

gid(x) nur langsam abklingt, also viele Werte in der Summe ausgwertet werden müssen,<br />

um eine gute Interpolation zu erreichen.<br />

Zur Reduktion der Komplexität werden daher vereinfachte Verfahren verwendet, die einen<br />

Kompromiss zwischen Rechenaufwand und Qualität schließen. Für Approximationen mit geringerem<br />

Rechenaufwand gibt es zwei Ansätze. Der eine Ansatz besteht darin, dass man Impulsantworten<br />

<strong>von</strong> endlicher Ausdehnung sucht, die die ideale möglichst gut approximieren<br />

und (2.5.10) genügen. Dafür wurden u. a. unterschiedliche Fensterfunktionen vorgeschlagen,<br />

um den idealen Interpolator auf ein endliches Intervall zu beschränken. Der unten betrachtete<br />

lineare Interpolator ist der einfachste Ansatz (wenn man <strong>von</strong> der nächsten Nachbar-Interpolation<br />

absieht). Der andere Ansatz besteht darin, <strong>von</strong> vornherein nur eine auf ein endliches Intervall<br />

beschränkte Funktion für die Interpolation zu verwenden und dafür auf die Einhaltung <strong>von</strong><br />

(2.5.10) zu verzichten. Als Beispiel dafür betrachten wir die Interpolation mit einem B-Spline<br />

dritten Grades.<br />

Für den ersten Ansatz gibt es in der in Abschnitt 2.7 zitierten Literatur eine Vielzahl <strong>von</strong> Ansätzen,<br />

wobei auch die verwendeten Qualitätsmaße variieren. Da die FOURIER-Transformierte<br />

des idealen Interpolators gid in (2.5.11) eine Rechteckfunktion ist, s. z. B. (2.1.7), S. 64, wird<br />

als Qualitätsmaß oft die Abweichung der approximierenden Funktion <strong>von</strong> der Rechteckfunktion<br />

verwendet; auch der subjektive visuelle Eindruck <strong>von</strong> Interpolationen wird herangezogen.<br />

Lineare Interpolation<br />

Die rechnerisch einfachsten, qualitativ aber auch beschränktesten Verfahren sind die nächster-<br />

Nachbar-Interpolation und die lineare Interpolation. Erstere ordnet einem gesuchten Funktionswert<br />

f(x) den Wert des nächstliegenden Abtastwertes fj zu, letztere interpoliert linear zwischen<br />

dem rechts und links <strong>von</strong> f(x) liegenden Abtastwert. Die zugehörigen Impulsantworten gnn<br />

j

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